Das Fest der Kulturen am Alten Freibad zeigt die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger in ganzer Vielfalt. Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Horber aus vielen Nationen laden zum Fest der Kulturen am Wochenende ein / Organisatoren sind voller Überzeugung dabei

Von Martina Lachenmaier

Horb. Wenn am kommenden Wochenende die ganze Stadt feiert, ist auch die Kulturbrücke mit von der Partie. Sie lädt am Samstag und Sonntag zum Fest der Kulturen ins Alte Freibad ein. An der Festvorbereitung sind Horber aus vielen Nationen beteiligt.

Bei der städtischen Ehrenamtsbeauftragten Gisela Höpfer laufen alle Fäden zusammen. Sie organisiert, koordiniert und ist Ansprechpartnerin für alle. "Von Routine will ich noch nicht sprechen", sagt sie. "Aber es ist ja unser drittes Fest. Da haben wir schon etwas Übung." Gespannt ist das Team trotzdem, nur nicht mehr so aufgeregt wie beim ersten Mal, als das Fest der Kulturen beim Horber Neckarblühen Premiere hatte.

"Absolut sehenswertes Bühnenprogramm – und das ganz ohne Eintritt"

Internationales Flair hält im Alten Freibad Einzug und international geht es selbstredend auch auf der Bühne zu. Fürs Bühnenprogramm ist Hans-Michael Greiss zuständig und er schwitzt dieses Jahr ganz besonders. Denn krankheitsbedingt mussten der Opernsänger Aislan Coracao und die Waldach Valley Freaks absagen. Dennoch, das verspricht Greiss, gibt es ein "absolut sehenswertes Bühnenprogramm – und das ganz ohne Eintritt". Am Samstag ab 14 Uhr gibt es Zumba, es singen die Chöre MiA Brass und "Neues Leben". Mit Caprice Musette gibt es virtuose Akkordeonmusik aus verschiedenen Erdteilen. Gaetano Borzi bringt italienische Urlaubstimmung auf die Bühne.

Am Sonntag geht es um 12 Uhr weiter. Der Musikverein Rexingen spielt Blasmusik, Carolina Schiller unterhält mit Gesang, Lieder aus Russland sind zu hören, und Tanzfolklore aus Südamerika und der Türkei ist zu bestaunen. Pina Bucci lädt Kinder zum Mitmachtheater ein und bringt das Grimm-Märchen "Der süße Brei" auf die Bühne. Außerdem gibt es Trommeleinlagen.

International ist auch die Speisekarte an acht Essensständen. Griechenland ist vertreten mit Gyros und Schafskäsekuchen, Italien mit Pizza und Pasta, Russland mit Schaschlik und Piroschki, Thailand mit Frühlingsrollen, die Türkei mit Köfte und Baklawa. Aus der eritreischen Küche wird Ingera (gesäuertes Fladenbrot) mit Fleisch und Saucen serviert und aus Kamerun gibt es Kochbananen und Poffpoff-Teigbällchen mit Saucen. Doch das ist nur ein kleiner Auszug aus der Speisekarte.

Alle Köchinnen und Köche legen sich bei der Zubereitung der Speisen schwer ins Zeug. Nanjongo Harke-Mbella zum Beispiel fährt schon am Freitag nach Pforzheim, um frische Kochbananen zu besorgen.

Am Samstag beginnt ihr Tag schon um fünf Uhr morgens. Dann steht sie schon am Herd um die Bohnensauce vorzubereiten. Ganz schön viel Arbeit, oder? Die Kamerunerin lacht und winkt ab. "Ich mache das gerne. Mir macht es Freude, anderen eine Freude zu bereiten. Ich lebe seit 16 Jahren in Deutschland. Jetzt kann ich zeigen, dass ich gut integriert bin. Alle, die schon immer mal wissen wollten, wie afrikanisches Essen schmeckt, können an meinen Stand kommen und probieren."

Auch bei Hans Dreher hat sich schon längst Vorfreude aufs Fest der Kulturen eingestellt. Er war schon bei der Premiere vor drei Jahren dabei. Die ursprüngliche Idee hinter dem Kulturenfest sei es, ausländische Mitbürger besser zu integrieren, die gegenseitige Scheu vor anderen Kulturen zu nehmen und sich gegenseitig besser kennenzulernen, erklärt er. "Offensichtlich haben wir etwas bewegt." Denn alle seien mit voller Überzeugung bei den Vorbereitungen dabei. Im Team ist er als erfahrener Festorganisator gefragt. Er sieht, wo es klemmt und kann schnell Abhilfe schaffen.

Hans-Michael Greiss ist überzeugt: "Wir sind bei der Kulturbrücke ja alle gute Freunde. Es wird uns auch dieses Mal wieder gelingen, im Freibad ein herrliches Fest zu feiern. Und er meint mit einem Augenzwinkern: "Eigentlich muss man gar nicht in Urlaub fahren. Beim Fest der Kulturen kann man viele Kontinente bereisen."