Hinter Schloss und Riegel – aber bald darf OB Rosenberger hier aufschließen: Die Kaserne gehört der Stadt. Foto: Hopp

Kaufvertrag notariell besiegelt. BImA erhält 1,98 Millionen Euro für Areal. Feuerwehr-Verlagerung im Gespräch.

Horb - Die Unterschriften sind trocken, der Vertrag ist notariell in trockenen Tüchern: Der Stadt hat das Kasernen-Areal gekauft. Kaufpreis: 1,95 Millionen Euro.

Die Kaufverhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), von der die Stadt Horb das ehemalige Kasernengelände gekauft hat, sind zum Abschluss gebracht worden, wie die Stadt gestern Nachmittag offiziell mitteilte. Am gestrigen Mittwoch wurde der Kaufvertrag für die Horber Hohenberg-Kaserne zwischen Oberbürgermeister Peter Rosenberger und dem Verkaufsleiter bei der BImA geschlossen.

Der Horber Gemeinderat hatte der Verwaltung den Auftrag gegeben, einen Notarvertrag auszuverhandeln und abzuschließen. Diesem muss der Gemeinderat nun noch in der öffentlichen Sitzung am 19. März zustimmen.

Vorausgegangen seien neben fruchtbaren Verhandlungen auch etliche Gespräche und Kasernenbesichtigungen. Nicht zuletzt bei einem Gespräch zwischen Oberbürgermeister Peter Rosenberger, dem parlamentarischen Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel und dem BImA-Vorstandssprecher Jürgen Gehb im Juli vergangenen Jahres hätten bereits wirtschaftliche Interessen der BImA und stadtplanerische Interessen der Stadt abgestimmt werden können.

Dem Staatssekretär Fuchtel, der gleichzeitig THW-Ehrenpräsident ist, sei es durch seine Kontakte gelungen, den Vorstandssprecher der BImA nach Horb einzuladen.

"Ich bin sehr froh, dass wir das Gelände zu günstigen Konditionen erwerben konnten. Dabei dürfen aber Risiken bezüglich Altlasten und Weiterverwendung nicht außer acht gelassen werden", so Oberbürgermeister Rosenberger. Man wolle mit dem Kaufpreis ganz offen umgehen. Die Kaufsumme 1,95 Millionen Euro sei ein sehr gutes Verhandlungsergebnis. "Der Gemeinderat hat, als er diesen Preis hörte, nicht lange gewartet und seine Zustimmung gegeben.

Mancher war überrascht, dass der Kaufpreis in diesem Bereich ist – wobei es natürlich das eine oder andere Restrisiko gibt." Positiv sei auch, dass es keine Nachtragsverpflichtung gebe – für die Stadt also keine Nachzahlungen fällig würden, wenn bestimmte Grundstücke verwertet würden. Günstiger könnte es für die Stadt noch werden, falls sich das Technische Hilfswerk (THW) dazu entscheiden würde, selbst Eigentümer der künftig genutzten Gebäude auf dem Kasernengelände zu werden.

Zwei Hallen bereits als öffentliche Bedarfsflächen reserviert

Auch Markus Kästel von der BImA zeigte sich glücklich über die Vertragsunterzeichnung: "Die BImA freut sich mit der Stadt Horb über den erfolgreichen Erwerb der Hohenberg-Kaserne. Der Kaufvertragsabschluss ist das Ergebnis eines jederzeit fairen und konstruktiven Dialogs zwischen der Bundesanstalt und der Stadt. Die Stadt Horb hat durch den Ankauf als neuer Eigentümer und Bauplanungsbehörde beste Ausgangspositionen für eine ganzheitliche zukunftsweisende Entwicklung der Stadt Horb geschaffen."

Wie die insgesamt 133 .000 Quadratmeter genau genutzt und vermarktet werden sollen, steht noch nicht fest. "Hierzu wird es mit dem Gemeinderat noch gesonderte Sitzungen geben, um Eckwerte für das noch zu schaffende Planungsrecht zu definieren", so der Oberbürgermeister. Fest steht bislang nur, dass die Duale Hochschule mit ihrem Campus Hohenberg für insgesamt fünf Jahr im Stabsgebäude bleiben wird. Auch weitere Nutzungen im Bürobereich sind in dieser Zeit durchaus denkbar.

Des Weiteren sind bereits zwei Hallen im nördlichen Kasernenteil als öffentliche Bedarfsflächen reserviert. Eine Halle wird der THW-Ortsverband Horb beziehen, die andere könnte einer Feuerwehrverlagerung zur Verfügung stehen.

Wirtschaftsförderer Axel Blochwitz: "In den letzten Jahren kamen immer wieder unterschiedlichste Anfragen bezüglich Gewerbe und sonstigen Nutzungen, denen wir jetzt mit dem neuen Areal auf dem Hohenberg nachgehen werden." Die Stadtverwaltung werde nun die Interessenslage ausloten, welche Verwendungsmöglichkeiten einzelne Geländeteile am Markt haben und die weiteren Schritte hin zur Vermarktung einleiten.