Alexander Kotzur (links) und Hermann Walz kandidieren auf der Unabhängigen Liste Horb (ULH) für den Horber Gemeinderat. Weitere Kandidatin ist Karin Fischer; sie ist nicht auf dem Bild. Foto: Schwarzwälder-Bote

Hermann Walz, Alexander Kotzur und Karin Fischer treten als "Unabhängige Liste Horb" an

Von Florian Ganswind

Horb. Sie wollen es ohne große Partei im Rücken in den Gemeinderat schaffen: Hermann Walz, Alexander Kotzur und Karin Fischer treten auf der Unabhängigen Liste Horb (ULH) für den Horber Gemeinderat an. "Es ist ein spannendes Abenteuer", sagt Hermann Walz. Alle drei haben noch nie in einem kommunalen Gremium gesessen.

Gab es für die drei Unabhängigen woanders keinen Platz? "Wir wollten uns nicht von Fraktions-Zwängen blockieren lassen", erzählt der Talheimer Walz, den viele in der Stadt als Paketzusteller kennen. Auch die FD/FW, die bereits einige neue Gesichter ohne Parteizugehörigkeit für die Wahl am 25. Mai präsentiert hat, war für die drei nicht die richtige Liste. Auch diese seien in ihrer festen Struktur. "In der CDU passiert eh nur das, was Bronner und Munding sagen. Und von der SPD bin ich einfach enttäuscht", hält Walz die Unabhängigen auch mit den anderen nicht kompatibel.

Ziel: "Kostenkontrolleder Verwaltung beiPrestigeprojekten"

Doch warum wollen die drei überhaupt in den Gemeinderat? "Ich habe mich zum Beispiel in Leserbriefen und in der Bürgeriniative für schnelles Internet in Talheim oft zu Wort gemeldet. Da ist es in der Zeit, auch in einem Gremium Verantwortung zu übernehmen", sagt Listensprecher Walz.

Die ULH hat einige Ziele für die Gemeinderatsarbeit, falls sie denn gewählt wird: Die drei Kandidaten wollen sich für schnelles Internet in allen Ortsteilen einsetzen. Sie wollen mehr Bürgerinformationen. "Am Beispiel Busbahnhof sieht man wieder, wie wenig die Horber Bürgerschaft eigentlich weiß." Drittes Ziel sei die "Kostenkontrolle der Verwaltung von Prestigeprojekten". Als Beispiel nennt Walz das Parkhaus am Marktplatz, das sich derzeit im Bau befindet. "Es kann nicht sein, dass es plötzlich eine Lücke von einer halben Million Euro gibt und der Gemeinderat diese Mehrkosten einfach durchwinkt." Als viertes großes Ziel sieht die ULH die Jugendförderung auch in den anderen Stadtteilen. "Die Stadt konzentriert sich zu sehr auf die Kernstadt", so Walz.

In der Bevölkerung habe er schon viel Zuspruch für das Vorhaben bekommen. "Ich glaube, ich bin der Kandidat mit dem meisten Wählerkontakt", spielt Walz auf seinen Bekanntheitsgrad durch seine Arbeit an. Und auch die Unterschriften, die man als neue Liste braucht, stellte kein Problem dar. "Wir haben 50 benötigt, aber wir hatten schnell 70 zusammen."