Das Interesse an einer möglichen Mitmachbörse war groß. Fotos: Binder Foto: Schwarzwälder-Bote

Informationsveranstaltung des Lokalen Bündnisses für Familie zieht großes Interesse nach sich

Von Alfred Binder

Horb. Das Interesse ist groß: Bei der Informationsveranstaltung des Lokalen Bündnisses für Familie zur möglichen Gründung einer Mitmachbörse in Horb waren alle aufgestellten Stühle in der MGG-Mensa belegt.

Nach etwa zwei Stunden voller Information und intensiver Diskussion soll nun eine Arbeitsgruppe weiterberaten und dann dem Bündnis-Koordinierungsteam einen Vorschlag machen, ob man die Gründung einer so genannten Zeitbank oder einer anderen Einrichtung zur organisierten Nachbarschaftshilfe vertiefen soll.

Als Referenten waren Elfriede Kohler von der Zeitbank Plus im Neckar-Odenwald-Kreis und Wolfgang Schleicher vom Sozial- und Fachverband Katholisches Landvolk anwesend. Beide Fachleute haben große Erfahrungen auf dem Gebiet der organisierten Nachbarschaftshilfe und diese will man sich in der Neckarstadt zunutze machen, das war deutlich zu spüren an diesem Abend.

Wolfgang Schleicher von der Landvolk-Organisation gilt als Ideengeber für solch eine Tauschbörse. Er stellte die Angebote der SPES-Zukunftsmodelle für Menschen und Lebensräume – eine deutsch-österreichische Dachorganisation mit Sitz in Freiburg – vor und übergab nach einer kurzen Einführung das Wort an Elfriede Kohler, die Gründerin und seit fünf Jahren auch Vorsitzende der Zeitbank plus im Neckar-Odenwald-Kreis ist.

Zeitbank plus ist ein Verein, der Nachbarschaftshilfe aktiv fördert und in dem sich Menschen gegenseitig helfen. Geleistete oder in Anspruch genommene Stunden werden vom Verein auf so genannten Zeitkonten gebucht. Durch die Unterstützung von Hilfesuchenden kann ein Stundenguthaben angespart werden, das man einsetzen kann, wenn man selbst Hilfe braucht. Ziel ist, dass die immer älter werdende Bevölkerung möglichst selbstständig in der vertrauten Umgebung eine hohe Lebensqualität genießen und durch die organisierte Nachbarschaftshilfe ein gegenseitiges Geben und Nehmen entstehen kann. Bei monatlichen Treffs lernen sich die Zeitbank-Mitglieder näher kennen und so kann zusätzlich ein vertrauensvolles Miteinander entstehen, sagt Kohler.

Beispiele für mögliche Hilfsleistungen sind Unterstützung im Haushalt und Garten, Betreuung von Haustieren, Hilfen bei Schriftverkehren, Bedienung von technischen Geräten, Einkaufsfahrten, Behördengänge und gemeinsame Freizeitaktivitäten. Angesprochen wurde in der Mensa des Martin-Gerbert-Gymnasiums auch eine mögliche Konkurrenzsituation zu anderen Dienstleistern, was allerdings in der täglichen Praxis keine große Rolle spielt, versicherte Kohler.