Die Dettinger Baufirma kann auf stolze 80 Jahre zurückblicken. Die Mitarbeiter freuen sich zusammen mit Chef Heinz Sieber (rechts) und Prokuristin Andrea Sieber (fünfte von rechts sitzend). Foto: Schwarzwälder-Bote

Dettinger Baufirma Eugen Sieber kann auf 80 Jahre zurückblicken / Im Lauf der Jahre 34 Lehrlinge ausgebildet – einige wurden preisgekrönt

Von Michael Henger

Horb-Dettingen. Die Dettinger Baufirma Eugen Sieber kann auf stolze 80 Jahre zurückblicken. Dieser runde Geburtstag wurde gemeinsam mit den Mitarbeitern, Geschäftspartner, Lieferanten und natürlich mit der ganzen Familie Sieber gefeiert.

Die Feierlichkeiten begannen mit einem Stehempfang vor der Schlossscheuer, und die Rottenburger Jazzband "Die Gluzger" sorgte für den musikalischen Rahmen an diesem Abend. "Mer wellet ons ned selber loba, aber alle Achtung vor ons", stand auf der Menükarte, und dieser Spruch trifft voll zu.

Seit 2012 hat Tochter Andrea Haigis die Prokura inne, und somit ist auch die Nachfolge in dem familiengeführten Unternehmen bereits geregelt. Sie übernahm auch die Moderation des Abends. Geschäftsführer und Maurermeister Heinz Sieber hat mit seinen Brüdern Wilfried und Ottmar Sieber tatkräftige Mitstreiter, die die Firma mit seinen über 50 Mitarbeitern und fünf Azubis am laufen halten.

Ein Zitat von einem Kunden gab Haigis zum Besten. "Die Baufirma Sieber sind die, die am Heiligen Abend noch den Kran umstellen, um nach Weihnachten sofort weiterarbeiten zu können." Sie dankte ihrem Onkel Ottmar Sieber, der für die Sauberkeit im Betriebshof und auf den Baustellen sorgt. "Beim Sieber kann man vom Boden essen", war ebenfalls eine Feststellung eines Bauherrn, so Andrea Haigis weiter. Sie freue sich schon auf die nächsten 80 Jahre.

Maurermeister und Geschäftsführer Heinz Sieber nahm die Feierlichkeiten zum Anlass, fernab des "alltäglichen Wahnsinns" allen Danke zu sagen. In seinem Rückblick erinnerte er, dass 1934 Eugen Sieber in Dürrenmettstetten die Baufirma gründete. 1957 folgte der Umzug nach Dettingen in die Fürstabt-Gerold-Straße, und 1972 kaufte Sieber im "Augarten" ein Grundstück und baute am heutigen Standort den Firmensitz. 1980 übernahmen die Brüder Arnold, Wilfried, Ottmar und Heinz Sieber die Firma. Die räumliche Vergrößerung gelang durch den Erwerb des Nachbargrundstückes.

Heinz Sieber: "Die Firma ist in all diesen Jahren durch den unermüdlichen Einsatz jedes Einzelnen, ob dies meine Brüder sind oder die Mitarbeiter, stetig gewachsen." Nicht nur die Mitarbeiterzahl habe sich in den 80 Jahren erhöht, sondern auch die Qualität und die Reputation habe man deutlich steigern können.

"Das Handwerk braucht jeden Azubi und jeden Facharbeiter"

Eine große Herausforderung war nach dem Brand bei der Horber Firma Lauffer die Erstellung des Neubaues. An das Vergabegespräch erinnerte sich Heinz Sieber noch gut: "Da saßen zehn Personen mir gegenüber und drohten mit Vertragsstrafe." Aber Sieber zeigte in Zusammenarbeit mit der Baufirma Nübel, was sie drauf haben. Neun Baukräne waren im Einsatz, und nachts wurden die Kräne umgestellt, damit am anderen Morgen die Bauarbeiten ohne Verzögerung weiter gehen konnten. Dieser Auftrag war der Anfang von einer neuen Ära bei der Firma Sieber. Auf diese Baustelle folgten im Laufe der Zeit immer wieder Großprojekte, und darauf ist Heinz Sieber stolz. Der Bekanntheitsgrad geht weit über den Horber Raum hinaus. Schwierigste Baustellen meistert die Firma Sieber souverän und dies zur vollsten Zufriedenheit der Auftraggeber.

Heinz Sieber freute sich auch, bis heute 34 Lehrlinge ausgebildet zu haben, und mehrere Azubis haben mit Auszeichnung ihre Lehre abgeschlossen. "Die Firma Sieber ist ein familiengeführtes Unternehmen und wird in der Hand der Familie bleiben und die Nachfolge habe ich bereits geregelt. Die Bauherren dürfen sich also freuen, dass die Firma auch noch die nächsten 80 Jahre ihr Können unter Beweis stellen wird."

Die Reihe der Grußworte führte als Vertreter von OB Peter Rosenberger für die Stadt Horb Gerhard Munding an. Die Firma habe klein angefangen und sei durch Fleiß und Einsatz weiter gewachsen. Den Sprung nach Dettingen habe die Firma nie bereut, so Munding. Er schätzt die Firma als zuverlässigen Partner, der auch etliche Projekte für die Stadt Horb erstellt hat. Er gratulierte im Namen der Stadt für die motivierten Mitarbeiter und sagte: "Schaffetse weiter bei Tag und Nacht."

Von der Kreishandwerkerschaft Freudenstadt gratulierte Geschäftsführer Siegfried Dreger. Er kennt die Firma schon seit 30 Jahren und bescheinigte der Firma ein großes Ansehen in Baden-Württemberg. "Ordnung und Sauberkeit bei Sieber, da schaut man schon zweimal hin", so Dreger. Der Fachverband besuchte den Bauhof der Firma und war beim Anblick der Bauwagen sprachlos. Dort habe alles seinen Platz.

Für die Bauinnung Freudenstadt fungiert Heinz Sieber als Prüfungsvorsitzender und was einzigartig ist: eine Gesellenprüfung wird auf dem Betriebshof der Firma Sieber durchgeführt. "Das Handwerk braucht jeden Azubi und jeden Facharbeiter. Heute beginnt die Zukunft, halten sie zu ihrem Chef", so Dreger.

Als dienstältester Mitarbeiter sprach Uwe Altstätt ebenfalls Grußworte. "Vor 31 Jahren war ich der Jüngste, und das Lager war noch in der Fürstabt-Gerold-Straße. Heute bin ich einer der Ältesten. Damals war Eugen der Chef, heute hat Heinz das Sagen. Früher wurden Häusle gebaut und aus den Häusle wurden in den Jahren Mehrfamilienhäuser, Industriebauten und andere Großprojekte."

Natürlich werden an so einem Abend auch Ehrungen ausgesprochen. So ehrte Andrea Haigis mit Heinz Sieber für 20 Jahre Betriebszugehörigkeit Stefan Sieber und Rudolf Mayer. Zehn Jahre dabei sind Ralf Fischer, Andreas Höffle und Besim Berisha. Von der Handwerkskammer Reutlingen gab es Urkunden und von der Firma Sieber Gutscheine. Danach wurden noch in geselliger Runde bei leckerem Essen gemütlich gefeiert.