Kleindenkmalfreunde: Unterirdische Relikte und ihre Entdeckung

Horb-Ahldorf. Im Gasthaus Kneiple im Horber Ortsteil Ahldorf trafen sich am Freitag nahezu 20 Kleindenkmal- und Heimatfreunde aus der näheren und weiteren Umgebung.

Heinz Schmid konnte Martina Blaschka vom Landesamt für Denkmalpflege in Esslingen und den zweiten Vorsitzenden der GEEK, Gerhard Staib aus Stuttgart-Vaihingen, begrüßen.

Es wurden viele aktuelle Themen angesprochen und diskutiert. Hans Rehberg aus Obermusbach, ein Ortsteil von Freudenstadt, erläuterte seine Kleindenkmalarbeiten und heimatkundlichen Erforschungen, für die er vom Schwäbischen Heimatbund einen Kleindenkmalpreis erhalten hatte. Zuerst hat Obermusbach zum Kloster Reichenbach gehört, und später ging der Wald an mehrere Lehenshöfe. Jeder Hof hatte ein Zeichen. Mehrere Striche in verschiedener Anordnung sind die "Hofzeichen", die an den jeweiligen Grenzsteinen eingehauen sind.

Ein ganz besonderes Thema war auch das Auffinden und Abstecken unterirdischer Grundmauern von abgebrochenen früheren Gebäuden (Burgen) und Mauern. Wolfgang Strittmatter aus Oberndorf hat im Sommer 2016 im Kinderspielplatz beim Horber Schurkenturm einen abgebrochenen ehemaligen Ringmauerturm der Horber Befestigungsanlage und Mauern mit Hilfe von zwei Sonden abgesteckt. Den Anwesenden wurde das Ergebnis mit Bildern zur Einsicht vorgelegt. Wolfgang Strittmatter erläuterte dann seine Absteckungsarbeiten und das Auffinden von kompakten unterirdischen Gegenständen, (wie Fels oder Beton) durch die eine Ablenkung der Erdstrahlen erfolgt.

Diskussionsbedarf gab es auch hinsichtlich dem derzeitigen Stand der im Jahr 2001 begonnenen "Aktion der landkreisweisen Erfassung von Kleindenkmalen in Baden-Württemberg". Der Landkreis Freudenstadt ist jetzt umgeben von Nachbarlandkreisen, in denen diese Aktion noch läuft oder schon abgeschlossen ist. Martina Blaschka vom Landesamt für Denkmalpflege in Esslingen leitet diese Kleindenkmalerfassungsarbeiten. Es sei nun an der Zeit, dass der Landkreis Freudenstadt in diese Aktion einsteigt, nachdem bereits viel Vorarbeit dazu geleistet wurde, zum Beispiel in Horb, Empfingen, Loßburg oder Obermusbach. Die ehrenamtlichen Arbeiten in der Örtlichkeit mit dem Erfassen und beschreiben der Kleindenkmale dauern in der Regel zwei bis drei Jahre. Danach kommen die Erfassungsunterlagen nach Esslingen und werden von Fachleuten registriert und bearbeitet. Für diese Tätigkeiten muss der Landkreis einen einmaligen Betrag von 10 000 Euro leisten, wie Blaschka eine Frage dazu beantwortete.

Erwähnt wurde, dass die Stiftung "Wegzeichen, Lebenszeichen, Glaubenszeichen" der Diözese Rottenburg am 5. Oktober in Ochsenhausen, Landkreis Biberach, das zehnjährige Bestehen gefeiert hat. Außerdem gab es den Hinweis, dass der Bericht "Umsetzung eines Stundensteins" in Freudenstadt im neuen Jahrbuch des Landkreises Freudenstadt zu finden ist.