Eine lehrreiche Schulstunde mit Rabbiner Jechiel Bruckner und seiner Frau Sara erlebten die Schüler des Technischen Gymnasiums Horb. Foto: Schule Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Rabiner-Ehepaar besucht das Technische Gymnasium

Horb. Im Rahmen der Tora-Lernwoche des Rexinger Synagogenvereins besuchten Jechiel Brukner, Lehrer und Rabbiner aus Israel, und seiner Frau Sara, Lehrerin für die hebräische Bibel, jüdische Geschichte und Literatur, den katholischen Religionsunterricht der Eingangsklasse und der Kursstufe eins des Technischen Gymnasiums an der Gewerblichen und Hauswirtschaftlichen Schule in Horb.

Wer denn schon einmal Kontakt zu Juden, beziehungsweise dem Judentum, gehabt habe, wollte der Rabbiner wissen. Die Antworten: Während des Israel-Urlaubs oder in der Schule. Im Religionsunterricht hatten die Schüler Ausstellungen im Museum Jüdischer Betsaal in Horb besucht oder waren in Horb auf die Suche nach Stolpersteinen gegangen. Einige Schüler aus Rexingen konnten von direkten Begegnungen berichten: Dort organisiert der Träger- und Förderverein ehemalige Synagoge Rexingen regelmäßig Treffen mit Angehörigen von Holocaustopfern.

Rabbiner Jechiel Brukner und seine Frau Sara – beide Nachfahren von Holocaustüberlebenden – erzählten aus ihrem Leben: Beide wuchsen in Zürich auf. Jechiel Brukner studierte an jüdischen Hochschulen in der Schweiz und in Israel, wo er heute als Rabbiner tätig ist. Schon immer wollte Brukner wissen, was sein Vater in der NS-Zeit durchgemacht hatte. Vor vier Jahren forschte er nach. Und erfuhr so, dass seine Großeltern, Tanten und Onkel dem Holocaust zum Opfer fielen.

Einzig sein Vater Berek überlebte. Er wurde 1945 von den Amerikanern aus dem Konzentrationslager Buchenwald befreit. Wie auch andere jugendliche Holocaustüberlebende wurde er von der Schweiz aufgenommen, wo er 1980 verstarb.

Schulleiter Jochen Lindner überreichte den beiden einen Thermo-Kaffeebecher: Als Erinnerung für ein anregendes Gespräch und Dankeschön.