An Konfliktpotenzial mangelte es in der Komödie "Zu früh gefreut" nicht. Dem Publikum gefiel es. Foto: Tischbein Foto: Schwarzwälder-Bote

Theatergruppe des Musikvereins Ahldorf bringt den Dreiakter "Zu früh gefreut" auf die Bühne / Volkstümliche Musik im Anschluss

Von Marion Tischbein

Horb-Ahldorf. Da hatten sich Bürgermeister Siegmund Schlaule (Wolfgang Kraft) und sein Stellvertreter, der Bauunternehmer Richard Raffer (Claus Schmid) wohl zu früh gefreut.

"Zu früh gefreut", so auch der Titel des Dreiakters von Bernd Gombold, den die Theatergruppe des Musikvereins Ahldorf am Samstag zur Aufführung brachte. Bürgermeister und Bauunternehmer glauben, bei einem Wünschelrutengang auf dem Gelände des Landwirts Emil Ziegler (Jörg Hertkorn), der den Hof mit seinem Sohn Dieter (Simon Jung) betreibt, eine Thermalquelle entdeckt zu haben und wittern das große Geschäft. Schon sehen sie die großen Schilder "Bad Ahldorf" vor sich. Mit Versprechungen auf ein lukratives Geschäft für den Bauern, das es nicht geben wird, versuchen sie, ihm das Land, das obendrein noch im Naturschutzgebiet liegt, abzuschwatzen.

Für Verwirrung sorgen außerdem die schwerhörige Oma (Mechthild Scheffler), die alles durcheinanderbringt und falsch versteht, die Briefträgerin Helga (Verena Hinger), die alles über die Leute im Dorf weiß, weil bei ihr seltsamerweise die Briefumschläge oft nicht richtig zu sind und die Umweltschützerin Mira Meislein (Isabel Jung). Dann war da noch die gute Seele Franziska (Sonja Beyer), die auf dem Hof aushilft und hoffnungslos in den Sohn Dieter verliebt ist, der aber nichts von ihr wissen will, sondern der jungen, hübschen und intelligenten Geologin Gunda (Andrea Thomanek) schöne Augen macht, mit deren Hilfe Schlaule und Raffer sich eine Bestätigung für die Existenz der Thermalquellen erhoffen, die es natürlich nicht gibt.

So dreht Bauer Ziegler mit Hilfe der Geologin den Spieß um und legt die beiden seinerseits rein. Sie sagen ihm für das Land die Hälfte der Sanierungskosten für seinen Hof und ein Grundstück außerhalb des Naturschutzgebietes zu. Um Ärger mit der Naturschützerin zu vermeiden, wird ihr ein Naturschutzzentrum und ein jährlicher Zuschuss zugesagt. Sie schäumen vor Wut, als sie erfahren, dass es keine Thermalquellen gibt und einer schiebt die Schuld auf den anderen. Zum Schluss wendet sich alles zum Guten. Nur Schlaule und Raffer haben sich zu früh gefreut. Die Geologin wird zwar heiraten, aber nicht den Sohn des Bauern, sondern ihren Verlobten, und Dieter ist plötzlich ganz scharf auf Franziska als sie ihm schick und neu gestylt gegenübertritt.

Die Lachmuskeln wurden an diesem Abend wieder arg strapaziert, auch wenn Antonie und Karl Beyer heuer zum ersten Mal nicht mitspielten. Die Premiere der drei Neuen in der Truppe Mechthild Scheffler, Simon Jung und Andrea Thomanek war auf jeden Fall gelungen. Das Publikum amüsierte sich köstlich und wollte nicht aufhören zu applaudieren. Besonders viel Applaus gab es für Mechthild Scheffler und Verena Hinger, die ihre recht umfangreichen Rollen im Stück, das fast drei Stunden dauerte, mit Bravour meisterten. Im Anschluss an die Theateraufführung unterhielt der Musikverein Ahldorf unter Leitung von Michael Angele seine Gäste mit volkstümlicher Musik.