Am Anfang steht die alte Eisenbahnunterführung noch und die neue steht bereits parat. Schritt für Schritt wird dann die alte Unterführung abgetragen und schließlich die neue eingeschoben (Reihenfolge der Bilder: obere Reihe von links, dann untere Reihe von links. Die Arbeiter waren von Samstag, null Uhr, bis heute Morgen beschäftigt. Der Zugverkehr war in dieser Zeit für diese Strecke ausgesetzt. Fotos: Teufel (1 und 4)/Dreier (2,3,5,6) Foto: Schwarzwälder-Bote

Bittelbronn erhält moderne Bahnunterführung / Bürgerverein organisiert Hockete für spektakuläres Schauspiel

Von Eugen Teufel

Horb-Bittelbronn. Vergangenes Jahr ein neuer moderner Bahnsteig, dieses Jahr eine neue Eisenbahnunterführung in der Schopflocher Straße – die Bahn investiert und modernisiert in Bittelbronn.

Kosten von 1,14 Millionen Euro hat die Deutsche Bahn AG für den Bau der neuen Unterführung eingeplant. In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde eine in Stahlbeton gefertigte Unterführung unter den Bahnkörper eingeschoben. Das Interessante dabei ist: Das Bauwerk wurde komplett außerhalb des Bahnkörpers hergestellt.

1878 wurde die bisherige Unterführung gebaut, sie war mit Buntsandstein gemauert. In den vergangenen Jahren wiesen die Wände immer größere Schäden auf. Die Steine bröckelten und Teile fielen auf die Straße.

Eine Gefahr für Fahrzeuge und für die Fußgänger, besonders für die Kinder auf dem Weg zur Schule und zum Kindergarten.

Die Breite des Durchgangs betrug bisher 4 Meter und 4 Meter werden es auch weiterhin sein. Ortsvorsteher Hans Schmid hatte in der Planungsphase immer darauf gedrängt, den Durchgang zu verbreitern. Dies sei der Weg vom Neubaugebiet zu Schule und Kindergarten.

Doch bei einem breiteren Durchgang, hätte die Stadt die Mehrkosten tragen müssen. Es bleibt also wie bisher, doch für die Fußgänger wird ein 80 Zentimeter breiter Gehweg ausgewiesen.

Seit dem Frühjahr ist die Firma B+H Bau tätig. Zügig gearbeitet hat die Baufirma, heiße Tage im Frühsommer oder die Regentage der vergangenen Wochen störten den Fortgang nicht. Für Fußgänger und Radfahrer blieb ein Durchgang durch die Baustelle, seit 18. August ist auch dieser zu. Von Samstag 23. August, 0 Uhr, bis heute Morgen um 5 Uhr war die Bahnstrecke gesperrt. In diesen 53 Stunden musste die alte Brücke abgebrochen werden und das neue Bauwerk eingeschoben werden.

Schon in der Nacht von Freitag auf Samstag wurde mit Hochdruck gearbeitet. Morgens war die Unterführung aus Buntsandstein verschwunden und zwei große Bagger räumten eine große Lücke in den Bahndamm. Den ganzen Samstag über liefen die Vorbereitungen für den Einschub. Abends gegen 21 Uhr war es dann soweit. Auf Stahlbahnen glitt das 600 Tonnen schwere Betonbauwerk an seinen Platz. Applaus gab es von den vielen Zuschauern.

Für den "Bürgerverein Bittelbronn" war das einmalige Ereignis des Brückeneinschubs die Gelegenheit, eine Hockete abzuhalten. Auf die Wiese hinter der Schule und dem Kindergarten hatte der Verein eingeladen.

Der Platz für die Hockete war ideal gewählt, die Zuschauer hatten einen guten Überblick über das Geschehen. Viele waren gekommen um die Einmaligkeit mitzuerleben.