Lukas Damm führte eine Gruppe des Integrations-Sprachkurses der Volkshochschule durch die Ausstellung. Foto: Högerle Foto: Schwarzwälder-Bote

Vortrag: Schüler tragen ihre Ergebnisse am Sonntag vor

Horb. Im Rahmen der Ausstellung "War da was bei uns?" im Museum Jüdischer Betsaal Horb, Fürstabt-Gerbert-Straße 2, berichten am kommenden Sonntag, 11. Dezember, ab 18 Uhr in einem Vortrag die Schüler Sebastian Röhrle, Kevin Schmidt und Martin Lauterbach der Christiane-Herzog-Realschule in Nagold zusammen mit ihrem Lehrer Gabriel Stängle über Forschungen zu jüdischen Viehhändlern im oberen Nagoldtal. Der Eintritt ist frei.

Die Schüler haben unter anderem herausgefunden, dass aus Rexingen die Viehhändler Hermann Hopfer in Wildberg und Max Löwengart in Calw kleine Zweigniederlassungen hatten. Das waren ein Gaststall und ein Zimmer in einem örtlichen Gasthaus, von wo aus sie den Bauern in der Region ihr Vieh anbieten konnten. Die Baisinger Viehhändler Friedrich Kahn und Max Lassar hatten in Nagold ihren Handel betrieben. Das ersparte den Bauern in vielen Fällen den Weg zu den Viehmärkten. Die Geschäftsbeziehungen waren üblicherweise über Generationen gewachsen und von gegenseitigem Vertrauen geprägt.

Die Schüler haben erforscht, wie die Viehhändler ab 1933 durch das Nazi-Regime zunehmend unter Druck gerieten und welche Maßnahmen gegen sie ergriffen wurden, um sie aus ihrem Beruf zu drängen, bis sie spätestens Ende 1938 aufgeben mussten.

Auch deren weiteres Schicksal war Gegenstand der Forschungsarbeiten der Realschüler, die für ihre Arbeit als "Landessieger Baden-Württemberg" 2015 im Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten ausgezeichnet wurden.