Tina Vanessa Meyer konnte mit ihrer Diaboloshow überzeugen. Fotos: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Schüler organisieren Castingshow / Burundi-Projekt profitiert

Von Peter Morlok

Horb. Die Mensa der Horber Realschule wurde am Freitagabend mit Gold- und Silberfolie in eine echte Glitzerwelt des Showbiz verwandelt. Die Klasse 9e hatte zum Finale der großen Castingshow "Horb sucht sein Supertalent" eingeladen. Eine Talentsuche, die in diesem Jahr von den Schülerinnen und Schülern dieser Klasse im Rahmen ihrer Projektarbeit in den Fächern "Wirtschaft, Verwaltung und Recht" (WVR) durchgeführt wurde. In einer vorausgegangenen Talentsichtung hatte eine Schüler-Jury schon aus einer Vielzahl an Bewerbern ausgesiebt und die Besten nun zum großen Finale auf die Mensa-Glitzer-Show-Bühne eingeladen.

Schon allein der Programmzettel, der gleichzeitig auch Stimmzettel war, versprach eine Menge Unterhaltung im Rahmen dieser Veranstaltung, denn die Bandbreite der Beiträge ging von der Jonglage über das Diabolo bis hin zu Gesangsauftritten. Mit dabei war auch eine Darbietung mit dem "Poi". Allein der Begriff "Poi" sorgte im Vorfeld bei den Veranstaltungsbesuchern für ein gedankliches Fragezeichen. "Poi" – noch nie gehört. Vielleicht ein Rechtschreibfehler? Natürlich war es kein Rechtschreibfehler, denn ein "Poi" ist in der Bewegungskunst der Maori, den Ureinwohnern Neuseelands, seit über tausend Jahren ein fest verankertes Element. In unseren Breiten eher bekannt als "Feuer-Poi" mit dem der Künstler flammende Spuren in den Nachthimmel zaubert. Bei der "Nacht der Lichter" ist es immer ein Attraktion.

Sarah Gunne kam zur Talentshow mit zwei sogenannten Schweif-Pois mit orangem Tuch. Ganz grazil und fast schon professionell ließ sie ihre Tücher kreisen und meisterte auch die verflixte Situation mit souveräner Routine, als sich die beiden Geräte verhakten.

Und wenn das hochverehrte Publikum schon beim Rätselraten darüber war, was da vorne passiert, setzte Sandra Lutz schnell noch einen drauf. Sie sang aus dem Disneyfilm "Die Eiskönigin – Völlig unverfroren" den Hit: "Let it Go" – aber sehr zum Erstaunen der Zuhörer in einer Sprache, die niemand verstand. Sie sang es auf Japanisch. Ja was war denn das für eine Sprache, fragten sich viele Zuhörer, die zwischen einem Mix aus Spanisch und Russisch mit einer griechischen Note schwankten. Der ein oder andere hörte auch italienische Wortfetzen heraus. Japanische Hits bekommt man in Horb halt nicht alle Tage vorgesungen.

Überhaupt nichts zum Überlegen gab es dagegen bei der Diabolo-Show von Tina Vanessa Meyer, die gegen die Semiprofis von "Triple S" antrat und sich kein bisschen verstecken musste. Ein bisschen Lampenfieber zeigte Eric Kreidler bei seiner Jonglage mit drei Bällen, das fachkundige, zirkuserprobte Publikum belohnte seine Tricks jedoch immer wieder mit großem Applaus.

Beifall bekamen natürlich auch die anderen Kinder und Jugendlichen, die sich für diesen Wettbewerb qualifizieren konnten und die Besucher mit ihren Darbietungen aufs Allerbeste unterhielten.

Die 9e hatte mit dieser Castingshow eine unterhaltsame Idee sehr gut umgesetzt. Und einen wirklichen Sieger gab es auch. Es sind die Menschen von Burundi, denn das Geld, das die Klasse mit dieser Projektarbeit zusammenbrachte, geht an den Altheimer Arzt Rainer Schach, der in diesem ostafrikanischen Staat ein ganzes Krankenhaus, ausgestattet und finanziert nur durch Spenden, in den Urwald gestellt hat. Und natürlich waren alle Artisten, Sängerinnen, die Poi-Wirblerin und der junge Schauspieler Manuel Paschka Sieger. Sie standen mit ihrem außergewöhnlichen Talent, das sie mit großer Begeisterung und trotz Lampenfieber hervorragend präsentierten, voller Stolz im unbarmherzigen Scheinwerferlicht und unterhielten die Besucher mit ihrer Live-Darbietung bestens.