Die Trockenheit bereitet Landwirten und Tieren Schwierigkeiten: Das Futter wird langsam knapp. Foto: Wüstneck

Auch Viehbestände bekommen Hitzewelle zu spüren. Landwirte greifen schon auf Wintervorräte zurück.

Horb - Die enorme Trockenheit in den letzten Monaten bekommt auch das Vieh zu spüren: Das Futter wird knapp. Gras wächst schon seit Wochen nicht mehr und die Landwirte müssen bereits auf die Wintervorräte zurückgreifen. Doch noch müssen die Tiere nicht hungern.

"Es wird eng mit dem Futter", sagt Michael Keßler vom Landwirtschaftsamt Horb mit ernstem Tonfall. Deutschlandweit wird auf Grund der langen Hitzewelle das Futter für die Tiere knapp. Ganze Weiden sind vertrocknet und die Bauern greifen jetzt schon auf ihre Wintervorräte zurück.

Auch in Horb und Umgebung war die Hitze ab Anfang Juli der Hauptgrund, weshalb den Landwirten nun das Futter knapp wird. Jedoch trifft sie dieses Problem erst jetzt. Während im nördlichen Baden-Württemberg bis nach Niedersachsen sowie in großen Teilen Ostdeutschlands die Trockenheit schon im Mai und Juni ein Problem war, macht den hiesigen Landwirten dieses Problem erst seit Anfang Juli zu schaffen.

Dank der Niederschläge von Mai bis Mitte Juni seien die ersten beiden Grünlandschnitte sehr gut gewesen, sagt Keßler. Aber nun sind auch die hiesigen Landwirte dazu gezwungen, auf die Wintervorräte zurückzugreifen. Zukaufen von Futtermittel gestalte sich laut Keßler schwierig, denn auf dem Markt sei das Futter ebenso knapp wie bei den Landwirten selbst. Eine Notlösung wäre das Abstocken der Tiere. "Aber das ist bei uns noch nicht nötig", versichert Keßler.

Man werde nun wohl erst einmal versuchen, über eine Zwischenfrucht noch einmal einen Futterschnitt zu erzielen. "Aber dazu muss natürlich auch das Wetter mitspielen", so Keßler. Der Mais sei jedoch nicht mehr zu retten. Bei optimalen Wetterverhältnissen wäre es vielleicht möglich, noch einen Grünschnitt auf den Grünlandwiesen zu erzielen.

Ein weiterer Grund für die Futterknappheit waren die Hagelschläge im vergangenen Monat. In Nordstetten und Dettensee haben diese einige Maisbestände zerstört. Laut Michael Keßler sei dies jedoch nur ein regionales Problem.

Auf den Milchertrag wirke sich die Futterknappheit jedoch nicht aus. Denn noch können die Kühe ausreichend gefüttert werden. Erst wenn das nicht mehr der Fall sei, würde sich das auf die Milcherzeugnisse auswirken. Es ist also auch kein Ansteigen der Milchpreise zu befürchten. "Allerdings werden die Futterpreise mit Sicherheit noch weiter steigen" sagt Kessler. Deren Preise sind schon um einiges angestiegen. Dahingegen sind die Getreidepreise eher gesunken. Dies habe aber globale Gründe, sagt Keßler.