52 niedergelassene Ärzte begehren gegen die Medizinischen Versorgungszentren auf.

Kreis Freudenstadt - 52 niedergelassene Ärzte im Kreis Freudenstadt begehren gegen die Medizinischen Versorgungszentren in Freudenstadt und Horb auf.

In einem Brief des Ärzte-Netzes Kreis Freudenstadt an die Kreisräte, der unserer Redaktion vorliegt, sorgen sich die Mediziner, dass durch die Versorgungszentren eine Konkurrenzsituation entstehe, in der mit Steuergeldern die Konkurrenz subventioniert werde.

Der Vorwurf wiegt schwer. Die Ärzte werfen der Geschäftsführung der Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt gGmbH vor, dass die Zusage an die Ärzte nicht eingehalten worden sei, dass weitere Ausdehnungen nicht ohne Einvernehmen der Ärzteschaft vorgenommen würden. Dies sei aber geschehen. "Als selbstständige Ärzte sind wir existenziell durch unsere Familien und Freunde, aber auch durch Investitionen und Mitarbeiter an diesen Landkreis gebunden und tragen als Bürger und Ärzte an vielen Stellen Verantwortung", heißt es in ihrem Hilferuf.

Auch die Personalpolitik von KLF-Geschäftsführer Rainer Schmidhuber wird von den Ärzten, die vor allem aus dem Freudenstädter Raum stammen, scharf kritisiert. Die starke Fluktuation unter den Leistungsträgern sei hoch, was den Ruf des Kreiskrankenhauses nachhaltig geschädigt habe. Dies habe auch den Ärzte-Mangel im Kreis Freudenstadt verstärkt, gehen die Ärzte noch weiter. Qualifizierte Ärzte würden mit dieser Kenntnis von einer Niederlassung Abstand nehmen.

Die Ärzte fordern nun von der KLF, zu ihrem Wort zu stehen und davon abzusehen, "mit Steuergeldern marktübliche Kassenpraxen zu überbieten" und Kassensitze aufzukaufen.

Die KLF und Landrat Peter Dombrowsky widersprechen allerdings in einem Brief an das Ärzte-Netz diesen Vorwürfen. Es sei seit etlichen Wochen erkennbar, dass sich die Stimmungslage innerhalb des Ärzte-Netzes nicht vorteilhaft für die KLF entwickle. Das Ärzte-Netz sei aber nicht die offizielle Vertretung der niedergelassenen Ärzteschaft, sondern die Kreisärzteschaft.

Gespräche und Gesprächsangebote habe es gegeben. Auch gebe es Informationsveranstaltungen für die niedergelassenen Ärzte im Landkreis, die aber oft nur schlecht besucht seien. Die Annahme, dass das MVZ mit Steuergeldern subventioniert werde, treffe nicht zu. Ein MVZ habe sich selbst zu tragen. Auch bezüglich der Personalpolitik widerspricht die KLF vehement. Man dürfe nicht Ursache und Wirkung verwechseln.