Die Gruppe Rondo Vocale bei einem Auftritt im Stuttgarter Raum. Foto: Veranstalter Foto: Schwarzwälder-Bote

Musik: Vorstellung von Rondo vocale in Höfen

Höfen. Am nächsten Samstag, 24. Juni, lädt ab 18 Uhr das aus dem Stuttgarter Raum kommende Vokalensemble Rondo vocale zu einem Chorkonzert in die evangelische Kirche in Höfen ein. Das Ensemble trat bereits im Sommer 2014 in Höfen auf und erntete dort für seine Darbietungen viel Beifall.

Die Sängerinnen und Sänger des Rondo vocale Stuttgart verbindet die große Freude an geistlicher Chormusik und die Begeisterung für das gemeinsame Musizieren. Erarbeitet und dargeboten werden Werke vom frühen 16. Jahrhundert bis zur Moderne für A-cappella- und Oratorienkonzerte. Regelmäßige Stimmbildung bereichert die intensive Probenarbeit.

Seit 2006 leitet Gereon Müller das Rondo vocale und setzt einen in dieser Konsequenz einzigartigen Ansatz um: Die Programmgestaltung verbindet jeweils Werke aus Barock, Klassik oder Romantik mit Werken aus der Moderne. Aufgezeigt werden innermusikalische Bezüge über Epochengrenzen hinweg, sodass die Zuhörer an einem Konzertabend bekannte Harmonien vernehmen. Der Eintritt ist frei. Zum Vortrag kommen zuerst zwei Motetten aus dem 1623 entstandenen Israelsbrünnlein (Die mit Tränen säen, Da Jakob vollendet hatte) von Johann Hermann Schein (1586-1630), die nach alttestamentarischen Texten komponiert wurden. Diese vereinen den weltlichen Madrigalstil mit der polyfonen Kunst der geistlichen Motette.

Stück ist Opfern einer Schiffskatastrophe gewidmet

Interessant ist Josef Gabriel Rheinbergers (1839-1901) einzige doppelchörige Messkomposition "Cantus Missae in Es-Dur." Sie erhält ihre eigene Prägung sowohl durch den Rückgriff des Komponisten auf altklassische Vokalpolyfonie als auch auf die Verwendung ausdrucksvoller Stimmführung.

In die musikalische Gegenwart führt das 1997 entstandene achtstimmige Chorwerk "Canticum Calamitatis Maritimae" des 1963 geborenen finnischen Komponisten Jaakko Mäntyjärvy.

Dieses Werk ist den Opfern des Schiffsunglückes der am 28. September 1994 untergegangenen "Estonia" gewidmet. Teile der Komposition erinnern an eine Totenmesse, doch vor allem stellt das Werk den vokalen Bericht dieses Unglücks dar, außerdem den kollektiven Aspekt mit dem 107. Psalm, der durch den gesamten Chor vorgetragen wird. Diese Komposition ist von Rondo vocale beim Höfener Konzert zum ersten Mal zu hören.