Mit Möglichkeiten der Verkehrslärmminderung an der Ortsdurchfahrt der Bundesstraße 294 und an der Liebenzeller Straße befasste sich der Höfener Gemeinderat am Montagabend. Foto: Ziegelbauer

Fahrbahnsanierung, leisere Straßenbeläge, Schallschutzfenster sowie Geschwindigkeitskontrollen stehen zur Debatte.

Höfen - Was in Höfen den Verkehrslärm verringern könnte, der von der Bundesstraße 294 (Wildbader Straße und Hindenburgstraße) sowie der Landesstraße 343 (Liebenzeller Straße) ausgeht, erfuhren der Gemeinderat und die knapp zwanzig interessierten Bürger im Kursaal von Diplom-Ingenieur Frank Rogner vom Büro für Verkehrswesen Köhler & Leutwein in Karlsruhe.

Der Verkehrsexperte erläuterte zunächst die rechtlichen Grundlagen und Rahmenbedingungen zur Erstellung eines Lärmaktionsplanes. Dieser dient als Basis für konkrete Maßnahmen, unter anderem zur Lärmvermeidung und -minderung, zur Verlagerung des Verkehrs und zum Schallschutz für die Anwohner.

Für die Lärmminderung könnten die Sanierung schadhafter Fahrbahnen und leisere Fahrbahnbeläge in Frage kommen, die sich allerdings wesentlich schneller abnutzen als die konventionellen Fahrbahnoberflächen. Erfolgversprechend wären auch ein abgestimmtes Geschwindigkeitskonzept, die Verstetigung des Verkehrsflusses sowie der Einbau von Schallschutzfenstern in Gebäuden – gegebenenfalls im Rahmen eines kommunalen Schallschutzfenster-Programmes. Dabei wäre Frank Rogner zufolge mit Kosten von rund 500 Euro pro Quadratmeter Fensterfläche (ohne Einbaukosten) zu rechnen.

Bürgermeister Holger Buchelt sah in einer Geschwindigkeitsbeschränkung auf 40 Kilometer pro Stunde, wie diese in Bad Liebenzell praktiziert werde, eine Chance zur Lärmminderung. Die Erarbeitung eines Lärmaktionsplanes erachtete er nur dann als sinnvoll, wenn damit auf den Ortsdurchfahrten das Aufbringen eines "Flüsterasphaltes" seitens des Regierungspräsidiums Karlsruhe erreicht werden könnte.

Als realistische Maßnahmen schätzte er darüber hinaus Schallschutzfenster und Geschwindigkeitsreduzierungen sowie eine stationäre Geschwindigkeitskontrolle ein.

Aus den Reihen der Zuhörer kamen Anregungen wie etwa die Anlegung weiterer Parkplätze an den Straßen zur Geschwindigkeitsminderung sowie ebenfalls ein stationärer "Blitzer" an der Hindenburgstraße. Bürgermeister Buchelt kündigte an, dass sich der Gemeinderat auch weiterhin mit dem Problem der Verkehrslärmreduzierung befassen werde.