Der Ausbau der Windkraft war Thema in der jüngsten Sitzung des Höfener Gemeinderates. Foto: Hopp

Höfen nimmt Stellung zu den Plänen von Schömberg. Wohngebiet "Neue Äcker" soll nicht beeinträchtigt werden.

Höfen - Nicht in den Sitzungssaal des Rathauses, sondern in den größeren Kursaal hatte Bürgermeister Holger Buchelt zur jüngsten Gemeinderatssitzung eingeladen. Der Rathauschef nahm an, dass sich wegen des Tagesordnungspunktes "Windenergie - Teilflächennutzungsplan der Gemeinde Schömberg" erneut zahlreiche Zuhörer einfinden könnten. Das war aber nicht der Fall. Der Bürgermeister hatte zu diesem Tagesordnungspunkt eine ausführliche Stellungnahme erarbeitet, die der Gemeinderat einstimmig akzeptierte.

Langenbrand wird als Standort unterstützt

In der Stellungnahme steht, dass der Windkraftstandort Langenbrand unterstützt wird, dass die Erweiterung der Entfernung eventueller Windrad-Standorte am Hengstberg auf 1000 Meter zur Wohnbebauung begrüßt, aber ein genereller Verzicht auf diese Konzentrationsfläche angeregt wird.

Die Gemeinde Schömberg stellt derzeit einen neuen Teilflächennutzungsplan zur Windenergienutzung auf, mit dem sich jetzt der Höfener Gemeinderat zu befassen hatte. Die Nachbargemeinde beabsichtigt, im Teilflächennutzungsplan Windenergie die Konzentrationszonen Hengstberg und Langenbrand auszuweisen, wovon der Bereich Hengstberg schon bisher für Windräder bis zu einer Höhe von hundert Metern vorgesehen war. Diese Höhenbegrenzung soll nun entfallen. Allerdings berücksichtigt die jetzt gegenüber dem ersten Planentwurf örtlich verschobene Konzentrationsfläche den von Höfen geforderten Mindestabstand von tausend Metern zur Wohnbebauung. Die Vergrößerung der Fläche birgt für Höfen allerdings das Risiko, dass mehr Windkraftanlagen als bisher in der Nähe der Markungsgrenze errichtet werden könnten.

Genossenschaft angeregt

Generell sieht Höfen einen wirtschaftlich fraglichen Windradstandort Hengstberg als eine Beeinträchtigung und als eine Behinderung für eine eventuell notwendig werdende Erweiterung des Wohngebietes "Neue Äcker". Zumal anderweitige Flächen für den Wohnungsbau in der Enztalgemeinde nicht zur Verfügung stehen. Deshalb wird in der Stellungnahme angeregt, auf die Hengstberg-Konzentrationsfläche gänzlich zu verzichten. Favorisiert wird von der Gemeinde Höfen der Bau mindestens eines "Bürgerwindrades" im Bereich Langenbrand unter der Beteiligung auch von Höfener Bürgern. Als Beispiel wird die Bürgerenergiegenossenschaft Schömberg erwähnt, an der beide Kommunen beteiligt sind.

Gemeinderätin Carmen Mattheis, die im Baugebiet "Neue Äcker" wohnt, begrüßte den jetzt auf 1000 Meter zur Wohnbebauung erweiterten Abstand zu potenziellen Windkraftanlagen auf Schömberger Markung und redete einem generellen Verzicht Schömbergs auf solche in diesem Bereich das Wort.