Ganz Villingen im Fasnettaumel: Tausende von Besuchern säumen den Umzugsweg in der Innenstadt und feiern mit den Hästrägern, wie hier der Narro und zwei Morbili, einfach nur „e schene Fasnet“. Foto: Roland Sigwart

Ganz Villingen ist im Fasnettaumel und feiert ausgiebig die „Hohen Tage“! Narren und Zuschauer genießen die fünfte Jahreszeit.

Der Fasnet-Montag war der vorläufige Höhepunkt der Fastnacht – von morgens um 6 Uhr zum allgemeinen Wecken durch die Katzenmusik und die Glonki-Gilde bis spätnachts in den unzähligen Fasnetstüble – zu feiern gab’s für die Narren fast rund um die Uhr.

Mehrere Tausende, wenn nicht zehntausende Schaulustige säumten den ganzen Tag über dicht gedrängt die Umzugswege in der Innenstadt und feierten zusammen mit den einheimischen Hästrägern einfach die schöne Fasnetzeit.

Gutes Fasnetswetter

Das Wetter am Montag war im Gegensatz zum Sonntagabend zumindest trocken und nicht kalt – also recht gut geeignet um Fasnet zu machen. Der große Umzug der Zuggesellschaft an diesem Fasnet-Ziieschtig um 13.30 Uhr bildet einen weiteren Höhe- und letztendlich dann auch den Schlusspunkt, ehe am Abend der Kater der Katzenmusik wieder eingefangen wird, die Rietvögel den Kater am Romäusturm wieder zurückgeben und die Wuescht ihr Stroh verbrennen und der Rathausschlüssel von der Narrozunft wieder an die Stadtverwaltung zurückgegeben wird. Am Montag aber wurde erst noch einmal so richtig Gas gegeben in der Innenstadt, so verwandelte sich die Stadt in eine muntere Feiermeile, um ausgiebig die Fasnet zu zelebrieren.

Im Häs durch die Straßen schlendern, hier und dort ein Schwätzchen halten, strählen, dazwischen einen Happen zu Essen an den Imbissbuden oder in den vielen Fasnetstüble – es lässt sich einfach vortrefflich aushalten in Villingen.

Ganz früh ging es am Morgen in Sachen Umzug für die Katzenmusik los, die mit ihren Wagen als erstes durch die vier Hauptstraßen von Villingen einzogen. Ein überaus beeindruckendes Bild, das jedes Mal baff staunende Besucher hinterlässt, ist der anschließende Historische Umzug der Narrozunft. Wenn Tausende von Hästräger stolz durch Villingens Innenstadt schreiten, ist ihnen die ungeteilte Aufmerksamkeit der Umzugsbesucher sicher. Angeführt wurde der Narrozug traditionell vom Nachwuchs – dem „Narresome“, dem die Chaisen schiebenden Altvillingerinnen mit ihrer goldenen Radhaube folgen.

Der stolze Narro

Es folgte die Hauptfigur der Villinger Fasnet, der stolze Narro mit seinem handbemalten Leinenhäs und dem mächtig weißen Faltkragen. „Giezig, giezig“ tönte es abertausend mal am Fasnetmontag, wenn das Volk am Straßenrand von den Hästrägern „Malzer“ einforderte. Der Stachi, das „bäuerliche Abbild“ des Narros und seine weibliche Altersbegleiterin, das Morbili, beeindruckten das Narrenpublikum ebenso.

Knallbunte Farbtupfer

Erkennungszeichen des Butzesels, der von den Treibern ständig in Schach gehalten wird, sind die fetten Würste. Dazwischen zahlreiche Musikkapellen, die für den richtigen Takt beim Marschieren sorgen. Zum Schluss des historischen Umzuges schließlich der Wuescht, der bei den Schaulustigen am Straßenrand juckende „Strohsträuschen“ verteilt und bei dem es Ehrensache ist, sie bis zum Schluss des Narrentreibens bei sich zu behalten. Knallbunte Farbtupfer brachten schließlich die Südstadtclowns in Villingens Innenstadt. Wenn sie Unmengen von Konfetti schmeißen und mit ihrem „Heidi-Heida“-Ruf loslegen, bringen sie einfach gute Laune unters ohnehin prächtig aufgelegte Narrenvolk.

Atmosphäre genießen

Zwischen den Umzügen war am Fasnetmontag gemütliches Flanieren durch die Straßen der Innenstadt angesagt. Einfach nur die einmalige Fasnetatmosphäre ausgiebig in sich aufsaugen und genießen, so war die Devise der Besucher und Narren, die in den vergangenen Tagen zur fünften Jahreszeit in der Zähringerstadt waren.