Der Feldhase trifft im Bereich Sulz/Vöhringen auf gute Lebensbedingungen. Foto: Symbol-Foto: Boris Roessler/dpa

Der Hegering Sulz beteiligt sich seit Jahren mit zwei Revieren am landesweiten Feldhasenmonitoring. Das Ergebnis stimmt die Jäger froh, denn der Bestand hat sich verbessert.

Sulz/Vöhringen - Die Feldhasenzählung des Hegerings Sulz in zwei Revieren in Sulz und Vöhringen ist, wie in ganz Baden-Württemberg, mit einem guten Ergebnis zu Ende gegangen. " Der landesweite Trend ist auch bei uns festzustellen. Der Frühjahresbestand zeigte bei unseren Zählungen eine deutliche Bestandsverbesserung", schreibt der Hegering in seiner Mitteilung. Wurden im Frühjahr 2018 nur etwa sechs bis sieben Hasen erfasst, konnte in den vergangenen vier Jahren eine deutliche Zunahme auf nun rund zwölf Hasen je Quadratkilometer beobachtet werden.

"Die derzeitige Situation ist keine Selbstverständlichkeit, denn der beliebte Feldhase ist seit Mitte des letzten Jahrhunderts immer seltenen geworden", so der Hegering. Starke Veränderungen in der Landnutzung, Flächenversiegelung und zunehmender Straßenverkehr seien Schuld, dass sich seine Lebensräume verschlechtert haben. Hinzu kämen tierartenspezifische Krankheiten.

Biotoppflege

"Die Ergebnisse und deren Entwicklung werden von uns Jägern sehr ernst genommen. Nur in Revieren, in denen die Zukunft der Osterhasen gesichert erscheint, gönnt man sich den einen oder anderen Hasenbraten", heißt es in der Mitteilung weiter. In Blick auf die Landeszahlen zeigt: In Baden-Württemberg wurden im Jagdjahr 2019/20 rund 4000 Hasen erlegt. Weitere 2300 Hasen wurden als tot aufgefundene Feldhasen (verendetes und im Straßenverkehr verunfalltes Fallwild) erfasst. "Diese geringe Entnahme können Hasen trotz der hohen natürlichen Sterblichkeit problemlos ausgleichen, wie die Zählungen seit 25 Jahren belegen", so der Hegering. Die sei gelebte Nachhaltigkeit. "Jäger nutzen nie mehr, als nachwächst."

Zudem versuchen die Jäger zugleich durch aktive Biotoppflege, unter anderem durch die Anlage artgerechter Wildwiesen und die Bejagung von Beutegreifern wie dem Fuchs, die Lebensbedingungen des Feldhasen, der vor allem unter einem zunehmenden Verlust seiner Feldlebensräume leidet, ein wenig zu verbessern.

Das Monitoring zeigt: In den Frühjahren der letzten drei Jahre (2019 bis 2021) tummelten sich auf den baden-württembergischen Feldern so viele Feldhasen wie nie seit dem Beginn des landesweiten Feldhasenmonitorings vor 25 Jahren. Der Datenauswertung der Wildforschungsstelle am Landwirtschaftlichen Zentrum nach, lebten im Frühjahr 2021 landesweit rund 16 Feldhasen auf einem Quadratkilometer Offenlandfläche. Das sind die höchsten verzeichnetet Dichten seit Beginn des Monitoring-Programms. Die höchsten Vorkommen sind dabei in den klimatischen Gunsträumen des Oberrhein-Tieflandes sowie auch im Donau-Iller-Lech-Raum zu finden. Hier ist eine Hasendichte von über 30 Exemplaren je Quadratkilometer anzutreffen. Schlusslicht sind die Regionen voralpines Hügel- und Moorland sowie der Schwarzwald mit einer Dichte von rund acht Hasen je Quadratkilometer.

Die Feldhasenpopulation wird im Frühjahr wie auch im Herbst in derzeit über 190 geschulten Zählrevieren durch engagierte Jägerinnen und Jäger erfasst. Bei der Feldhasenzählung werden bei Dunkelheit bestimmte Strecken im Jagdrevier mit dem Auto abgefahren und mit Hilfe eines Scheinwerfers die Offenlandflächen auf der Suche nach Feldhasen abgeleuchtet.