Glänzte in der Wallfahrtskirche Maria Zell: der Kammerchor "Cantanti Amabili." Foto: Maute Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Kammerchor "Cantanti Amabili" singt gefühlvoll in der Wallfahrtskirche Maria Zell

Gefühlvoller Gesang, geprägt von Spiritualität und Anmut, erfüllte am Sonntag die Wallfahrtskirche Maria Zell. Zu Gast war der Kammerchor "Cantanti Amabili."

Hechingen-Boll. Während draußen die goldene Oktobersonne ihre wärmenden Strahlen gen Erde schickte, wärmten im Inneren des Kirchleins wunderbare Melodien die Herzen der Zuhörer.

Unter der Leitung von Stephanie Simon spannten die 14 Sängerinnen und Sänger, die vorwiegend aus der Gegend um Beuron, Bisingen, Schömberg und Bitz stammen, einen klangvollen Bogen von der Renaissance in die Gegenwart. Lieder berühmter Komponisten kamen ebenso zum Vortrag wie zwei Stücke aus der Feder des jungen Musikers Ola Gjeilo, der sich mit seinen Chor- und Orchesterwerken bereits weltweit einen Namen gemacht hat.

Musik – sie ist Balsam für die Seele und Erholung für den Geist. Dem von Stephanie Simon zitierten Satz hauchte der Chor am Sonntag Leben ein. Gott im Himmel sei Preis und Ehr: Dieses Credo wurde beim Konzert auf vielfältige Weise gesanglich umgesetzt. Aus der Zeit der Renaissance stammen etwa das "Laudate nomen Domini" von Christopher Tye (1510-1572/79) und das Stück "Come, Holy Ghost, the Maker, come" des Komponisten Orlando Gibbons (1583-1625).

Den Schritt in das Zeitalter des Barock vollzogen die Sängerinnen und Sänger mit der Choralvertonung "Allein Gott in der Höh sei Ehr" aus der Feder von Johann Sebastian Bach (1685-1750). Denselben Titel trägt eine Komposition von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847), die anschließend erklang.

Ein musikalischer Exkurs in die Romantik folgte mit Liedern von Carl Loewe (1796-1869) ("Schaffe in mir Gott") und Anton Bruckner (1824-1869) ("In monte Oliveti").

Weiterhin erklangen Stücke von Komponisten wie Heino Kaski (1885-1957) ("Ave, Maris Stella") und Max Reger (1873-1916) ("Dein Wort, Herr, bleibet ewig").

Besonders hervorzuheben sei, wie Stephanie Simon erklärte, die Tatsache, dass zwei Lieder im Konzertprogramm aus der Feder von Frauen stammen. Leila M. Morris (1862-1929) komponierte ihr musikalisches Werk "Nearer, still nearer" etwa in einer Zeit, in der Frauen die Veröffentlichung noch nicht gestattet war.

Den Bogen zur Gegenwart schlug der Chor mit einem facettenreichen Stück von Ola Gjeilo (1978) ("Northern Lights"), das um die Weihnachtszeit des Jahres 2007 entstanden ist.

Mit zwei Zugaben, darunter ein Irisches Segenslied, endete nicht nur ein eindrucksvoller Konzertabend. Auch der Förderverein Wallfahrtskirche Maria Zell setzte mit der Veranstaltung einen glanzvollen Schlusspunkt hinter die Konzertreihe anlässlich des 750-jährigen Bestehens der Ortschaft Boll.