Michael Hakenmüller gibt im Landesmuseum Einblick in seine Sammel-Leidenschaft

Von Andrea Maute

Hechingen."Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz", besagt ein Vers des Matthäusevangeliums. Sammeln ist ohne Frage eine Herzensangelegenheit. Über Sinn und Unsinn dieser Leidenschaft referierte am Dienstag Michael Hakenmüller.

Der Vortrag im Landesmuseum fand im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung von Überraschungseier-Sammlungen statt. Schätze wie dieser schlummern noch in vielen Vitrinen, Tresoren und Schubladen, und oft fristen sie jahrzehntelang ein Schattendasein: Die großen Schätze und kleinen Schätzchen, die Sammler oft ein halbes Leben lang zusammengetragen, liebevoll geordnet und sorgsam aufbewahrt haben.

Von Briefmarken bis zu Bügeleisen – es gibt nichts, was nicht als Sammlerobjekt Einzug in die Häuser gehalten hat. Ob Klassisches, Exotisches oder bisweilen auch Kurioses: Noch jedes Stück hat seinen Liebhaber gefunden. Wen die Sammelleidenschaft gepackt hat, der ist infiziert. Und doch wissen die Wenigsten – Sammeln, das ist nicht nur ein schönes Hobby, sondern vielmehr eine Wissenschaft für sich.

Einer der sich damit auskennt ist Michael Hakenmüller. Als Spross einer Familie, die dieser Leidenschaft auf vielfältige Weise frönte, ist ihm das Sammeln quasi in die Wiege gelegt worden. Im Hohenzollerischen Landesmuseum, wo er auch die Ausstellung über "Die Welt der Überraschungseier" konzipiert hat, ließ er die Zuhörer an seiner Erfahrung teilhaben.

Sowohl für langjährige Sammler als auch für solche, die es noch werden wollen, hatte er wertvolle Tipps parat. Seinen lebendigen Vortrag, in den er immer wieder persönliche Erinnerungen einfließen ließ, untermalte Michael Hakenmüller mit verschiedenen Beispielen. "Was soll ich sammeln, man nimmt doch nichts mit" – dies sei ein Satz, den er sehr oft höre, konnte der Experte aus Erfahrung berichten. In der Tat würden die mit viel Herzblut zusammengetragenen Schätze von den Nachfahren häufig nicht gewürdigt oder wertvolle Sammlungen, wie etwa die Gemälde des Fürsten Constantin, nach dem Tod des Sammlers in alle Welt verstreut. Aber auch wenn die Stücke bewahrt werden: Sammeln, so betonte Hakenmüller, hat nur dann einen Sinn, wenn man die Geschichte der Objekte kennt oder einen persönlichen Bezug hat. So sei es für Gemäldesammler wichtig, einen guten Draht zur Künstlerfamilie zu haben. Auch durch Signaturen lasse sich eine erhebliche Wertsteigerung erzielen. "Sammeln sie Belege und Quittungen stets mit", legte er den Zuhörern deshalb ans Herz.

Und wie behält eine Sammlung ihre Dynamik? Indem man sich, falls möglich, zwei gleiche Objekte zulegt und eines davon auf Börsen zum Tausch anbietet: "Dann kann sich die Sammlung entwickeln", erklärte der Referent, der an die Sammler appellierte, Schätze nicht Zuhause verstauben zu lassen, sondern sie bei Ausstellungen dem Publikum zugänglich zu machen.

Dies veranlasste Fachbereichsleiter Jochen Bangert zur Frage, was wohl in den Haushalten in und um die Zollerstadt so alles schlummert. Er nutzte die Gelegenheit, die Sammler zu ermutigen, ihre Stücke im Hohenzollerischen Landesmuseum zu präsentieren. Interessierte können sich dort gerne melden.