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Es gibt ein Konzept für die Einrichtung im Zentrum am Fürstengarten

Es ist der Wunsch vieler Menschen im fortgeschrittenen Alter: Zuhause wohnen und tagsüber gut betreut sein. Die neue Tagespflegeeinrichtung des Sozialwerks Hechingen im Zentrum am Fürstengarten macht das künftig möglich.

H echingen. Gespräche, Kontakte zu anderen, gemeinsame Aktivitäten oder anders gesagt: "Einfach mal rauskommen, mal etwas anderes sehen", bringt es Monika Weber auf den Punkt. Dass dies insbesondere für ältere Menschen sehr wichtig ist, weiß die gelernte Krankenschwester. Und sie weiß auch: Die Senioren haben in Sachen Betreuung und Tagesgestaltung ganz unterschiedliche Bedürfnisse.

Seit 1991 ist Monika Weber für die Sozialstation tätig. Wenn die neue Tagespflege im kommenden Mai an den Start geht, wird sie diese leiten. Ihr zur Seite steht dann ein Team von qualifizierten Fachkräften, das gemeinsam für das Wohl der Gäste Sorge trägt.

Momentan wird im Zentrum am Fürstengarten noch kräftig gebaut. Im früheren OP-Trakt des ehemaligen Krankenhauses soll eine einladende und freundliche Atmosphäre geschaffen werden. Helle, barrierefreie Räume und viele unterschiedliche Möglichkeiten zur Tagesgestaltung sollen gewährleisten, dass die Anwesenden ihren Aufenthalt genießen.

Doch wie sieht der Tagesablauf konkret aus? Welche Angebote gibt es, und wer kann die Einrichtung nutzen? Diese und andere Fragen beantwortete Monika Weber am Mittwoch beim Gesprächskreis der Selbsthilfegruppe nach Schlaganfall.

Geöffnet sein wird die Tagespflege, wenn sie im Mai ihren Betrieb aufnimmt, von Montag bis Freitag, jeweils von 8 bis 16.30 Uhr. Die Gäste können dabei wählen, wie oft sie einen Aufenthalt in Anspruch nehmen. "Von einem bis zu fünf Tagen ist alles möglich", so Monika Weber. Allerdings sei es aufgrund der begrenzten Zahl an Plätzen – insgesamt stehen 15 zur Verfügung – erforderlich, dass die Tage im Vorfeld festgelegt werden.

Der konkrete Ablauf gestaltet sich dann folgendermaßen: Zwischen 8 und 8.30 Uhr werden die Gäste abgeholt, anschließend wird ein gemeinsames Frühstück eingenommen. Danach gibt es, abgestimmt auf die Wünsche der Anwesenden, verschiedene Möglichkeiten, den Tag unterhaltsam zu gestalten. Von einer "Zeitungsrunde" über Basteln und Gesellschaftsspiele bis hin zum Singen und Kuchenbacken ist für ein vielfältiges Angebot gesorgt.

Interessenten dürfen "schnuppern" kommen

Großer Wert wird neben der Gedächtnisarbeit auf Bewegungsübungen gelegt. Wenn das Wetter mitspielt, sind außerdem Aktivitäten in der Stadt sowie im Außenbereich geplant, in dem noch ein Duft- und Naschgarten entstehen soll. Nach dem Mittagessen stehen dann insgesamt zwei Ruheräume zur Verfügung, in denen sich die Gäste bei Bedarf eine kleine Auszeit genehmigen können – gerne im Ruhesessel bei leiser Entspannungsmusik. Wichtig ist es Monika Weber jedoch, zu betonen, dass das alles nach individuellem Bedürfnis in Anspruch genommen werden kann. "Wir sind völlig frei in unserer Aktivität", erklärte sie. Was heißt: alles kann, nichts muss.

Ein weiterer Vorteil der Tagespflege ist neben der Betreuung der Anwesenden auch die Entlastung der Angehörigen. Denn "ein freier Tag", so weiß die Expertin, "tut jedem gut." An den Kosten für den Aufenthalt beteiligt sich je nach Pflegegrad die Pflegekasse. Potenzielle Interessenten dürfen bei einem Probetag auch gerne einmal in die Einrichtung hineinschnuppern.

Wichtig sei, dass die Tagesgäste noch so mobil sind, dass sie vom Rollstuhl ins Auto umgesetzt werden können, erklärt Monika Weber. Denn Rollstühle könnten leider nicht transportiert werden.

Weitere Informationen: Informationen rund um die Tagespflege gibt es bei der Sozialstation Hechingen vormittags unter der Telefonnummer 07471/98 48 60. Auch eine unverbindliche Anmeldung ist dort möglich.