Die Doppelausstellung in der Villa Eugenia regte die Gäste der Vernissage zu Diskussionen an. Foto: Beyer Foto: Schwarzwälder-Bote

Neu eröffnete Kunstausstellung in Villa Eugenia vereint formale Gegensätze

Von Willy Beyer

Hechingen. Keramik- und Stahlarbeiten von Joachim Lambrecht sowie Gemälde von Monika Spiller-Hellerau sind in der neuen Ausstellung in der Villa Eugenia zu sehen, die am Sonntag eröffnet wurde.

Menschliche Physiognomie trifft auf erstarrte Formen. Dimensionen wetteifern um Aufmerksamkeit. Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag hörten die Gäste Jazzstandards und freie Improvisationen von Andreas Apitz. Während die Musik allgemeine Akzeptanz fand, wollten sich einige Besucher bei der ausgestellten bildenden Kunst nicht festlegen, was ihnen gänzlich zusagte.

Gefielen nun mehr die streng-formalen, auf das Essentielle reduzierten und doch recht körperlich auf ihrem Platz ruhenden Plastiken aus Ton und Stahl? Beeindruckten die manchmal provozierend und ganz bestimmt zur Auseinandersetzung auffordernden Porträts und Körperdarstellungen? Buchstäblich fassbar das Eine, bedeutungsvoll im Sinne verschiedenster Interpretationsansätze das Andere. Eine Sache der Anschauung eben. Und so diskutierten die Besucher auch viel während der Ausstellungseröffnung.

Die Malerin, Kunsthistorikerin und Kulturwissenschaftlerin Monika Spiller-Hellerau hatte die Einführung in die Ausstellung selbst übernommen. Sie frage bei ihrer Arbeit – gezeigt werden Miniaturen und großformatige Gemälde – stets nach dem Jetzt, nach Vergänglichkeit und Tod. Sie sei vom menschlichen Antlitz fasziniert. Durch das selbstvergessene Anstarren von Gesichtern über Jahrzehnte habe sie ihren imaginären Speicher mit einer unendlichen Vielfalt angefüllt, so die Referentin.

Kunstschaffen sei ein menschliches Bedürfnis, wobei im Gestaltungsprozess von Joachim Lambrecht der Aspekt des Unvorhersehbaren dazukomme.

Dadurch entstehe Lebendigkeit und Expressivität, die ein Spannungsverhältnis von Strenge und Lebendigkeit ergebe, zitierte Monika Spiller-Hellerau ihren Künstlerkollegen.