Wie soll die Grosselfinger Ortsmitte umgestaltet werden? Ergebnisse einer Umfrage liegen nun vor. Diskutiert wurde darüber im Gemeinderat noch nicht. Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder-Bote

"Bürger für Grosselfingen" legen Umfrageergebnis vor / Erschließung des "Bisinger Wasen"

Von Andrea Maute

Grosselfingen. Es stand am Mittwoch nicht auf der Tagesordnung, in Form der Bürgerumfrage, die die "Bürger für Grosselfingen" initiiert haben, kam es aber dennoch auf den Tisch: das Thema Ortskernsanierung.

Zu Beginn der Gemeinderatssitzung verteilte Thomas Haug, Fraktionssprecher der "Bürger für Grosselfingen", die Ergebnisse, die auf der Umfrage vom Sommer 2015 basieren (wir berichteten). Würde dieses Konzept so beschlossen, würden folgende Maßnahmen folgen:

Das Rathaus bleibt am jetzigen Standort erhalten. Es wird aber saniert und erweitert. Die Schule wird saniert und modernisiert, parallel dazu wird eine Mehrzweckhalle für den Schul- und Vereinssport sowie für Feste errichtet. Die alten Wohnhäuser und das Gesellenhaus beim Marktplatz, die sich in Gemeindeeigentum befinden, werden abgerissen. Ein Planer soll beauftragt werden, adäquaten Ersatz zu entwickeln. Ferner soll die Zufahrtssituation zum Marktplatz entschärft und eventuell eine Naturbühne für das Narrengericht und andere Aufführungen (Adventsmarkt, Kindergarten) geschaffen werden. Bei der Neugestaltung der Flächen ist die Einbeziehung der Anwohner und Vereine vorgesehen.

Eventuell soll der Bauhof neben dem Feuerwehrhaus angesiedelt werden. Außerdem soll geprüft werden, ob die Turnhalle als Bauhof und Jugendraum genutzt werden könnte.

An die Adresse der Freien Wähler gerichtet, betonte Thomas Haug: "Vielleicht können wir auf dieser Ebene irgendwie einen gemeinsamen Weg finden." Deren Fraktionssprecher, Rudi Senner, erklärte allerdings, dass er die Bürgerumfrage für "sehr fragwürdig" halte und kritisierte die Art und Weise, wie gefragt wurde. Auf Antrag von Thomas Haug soll das Thema Rathaussanierung wieder auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung aufgenommen werden.

In der Gemeinderatssitzung am Mittwoch standen hingegen andere Punkte auf dem Programm. Unter anderem beriet das Gremium über die Aufstellung eines Warenautomaten für Bio-Produkte, die ein Bauherr in einer Schutzhütte gegenüber der Hofstelle "Biolandbetrieb Eichenhof" plant. Für Bürgermeister Franz Josef Möller steht diesem Vorhaben nichts im Wege, biete ein solcher Automat doch die Möglichkeit, rund um die Uhr einkaufen zu können. Auch die Räte hatten diesbezüglich keine Einwände.

Thematisiert wurde ferner eine Bebauungsplanänderung des Gebiets "Bettwiesen." Im Februar 2012 hatte der Gemeinderat beschlossen, den Entwurf des Bebauungsplans "Bettwiesen, 1. Änderung" zu billigen und öffentlich auszulegen. Durch Abschluss eines städtebaulichen Vertrags über die Kostenübernahme für die erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen und Erstattung des Betrags an die Gemeindekasse, konnte nun ein Satzungsbeschluss herbeigeführt werden.

Das Landratsamt, Abteilung Naturschutz, hatte darauf bestanden, dass die Ausgleichsmaßnahmen seitens der Gemeinde konkret festgelegt und durch einen öffentlich-rechtlichen Vertrag zwischen dem Landratsamt und der Gemeinde vereinbart werden. Nach Gesprächen und einem Ortstermin wurde die Umsetzung der Ausgleichsmaßnahmen als Heckenpflanzmaßnahme bei der "Hochzeitswiese" vereinbart und durch ein Planungsbüro zwischenzeitlich realisiert.

Ein weiteres Thema in der Sitzung war die Erschließung des "Bisinger Wasen" und die Vergabe von Bauleistungen. Ausgeschrieben waren die Tiefbauarbeiten für die Erschließung der betreffenden Flurstücke – die Verlegung von Kunststoffrohren im Trennsystem, einschließlich einem Kombischacht und drei Hausanschlüssen inklusive Hauskontrollschächte, die Lieferung und Verlegung von vier Wasserleitungshausanschlüssen inklusive Wasserschacht mit Armaturen.

Das preisgünstigste Angebot legte mit 128 804,87 Euro die Firma Gebrüder Stumpp aus Balingen vor. Gegen den Verwaltungsvorschlag, die ausgeschriebenen Arbeiten an diese Firma zu vergeben, gab es keine Einwände.

Unter dem Punkt "Verschiedenes" erkundigte sich Rudi Senner, wann das Kriegerdenkmal in Grosselfingen wieder aufgestellt werde. Laut Bürgermeister Möller soll dies in den nächsten Tagen geschehen.