Geduldsspiel: Der Fischereiverein Boll räuchert Forellen für die Feiertage. Foto: Groth Foto: Schwarzwälder-Bote

Fischereiverein Boll bereitet für die Oster-Feiertage wieder Forellen vor

Von Wolfgang Groth Hechingen-Boll. Fisch zum Karfreitag – die Angelsportvereine rund um den Zoller haben derzeit viel zu tun. Auch die Boller Fischer bereiten Forellen zu. Das Räuchern der Delikatessen erfordert Geduld und Erfahrung.

13 Mitglieder haben sich zum Räuchern bereits am Mittwoch getroffen. Sie verfügen über einen speziellen Zwei-Kammer-Räucherofen, der sehr behutsam angeheizt werden muss. Während der ersten Phase, in der die Fische etwas getrocknet werden, brachten sie ihr idyllisch gelegenes Gelände in Schuss.

Top oder Flop? Genaue Temperatur macht den Unterschied

Die Forellen werden zudem in ein aromatisches Bad aus Salz und einer geheim gehaltenen Gewürzmischung eingelegt. Diesen wichtigen Vorgang übernimmt der Vorsitzende Bernhard Werth stets persönlich. In dieser Lake verbringen die Fische etwa zwölf Stunden, wobei sie alle zwei Stunden gewendet werden. Nach einer kurzen Nacht wurde am Donnerstag bereits um 4 Uhr der Ofen erneut angeheizt. Die Fische wurden aus dem Bad genommen, abgetupft und zum Räuchern aufgespießt – eine Boller Besonderheit, die sich bewährt hat. Der Räucherprozess wurde von Peter Krüger und Martin Kuricini genau überwacht. Auf einem offenen Feuer müssen die beiden über die gesamte Garzeit hinweg die richtige Wärme halten. Steuern können sie das durch die Luftzufuhr.

Eine Abweichung von zehn Grad Celsius kann schon verheerende Folgen haben. Top oder Flop – darüber entscheidet die präzise Steuerung der Temperatur. Etwa 50 Minuten, nachdem die Fische in den Ofen gehängt wurden, wurden feuchte Räucherspäne auf die Glut gegeben. Dadurch entsteht der Rauch, der den Forellen ihren einzigartigen Geschmack und die goldgelbe Farbe gibt.

Ein Riesenaufwand also, für den Fischer aber immer wieder durch Komplimente und durch eine treue Stammkundschaft entschädigt werden. Und außerdem stärkt die Aktion auch die Kameradschaft. "Ein so kleiner Verein könnte ohne ein Miteinander gar nichts bewegen", so der Vorsitzende.