Die Musiker ließen sich die Freude am Spiel trotz einiger leerer Zuschauerränge nicht nehmen. Foto: Beyer Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Coverband begeistert Publikum mit Evergreens von Simon & Garfunkel / Viele Stühle bleiben leer

Mit geschlossenen Augen hätte man beim Konzert der Coverband wohl kaum einen Unterschied zum Original festgestellt: Hits von "Simon & Garfunkel" gab es am Freitag in der Stadthalle.

Hechingen. Und am Ende bebte der ganze Saal: Das um ein Streichquartett und Band verstärkte "Tribute Duo Simon & Garfunkel" hatte am Freitag keine Mühe, beim Benefizkonzert für den Betreuungsverein SKM-Zollern das Publikum in der Stadthalle auf seine Seite zu bekommen.

Ob "The Boxer", "The Only Living Boy in New York" oder der Song im pulsierenden Rhythmus mit dem Titel "Graceland" – die Hits von "Simon & Garfunkel" sind den meisten bestens bekannt. Da war es ganz natürlich, dass Liebhaber und Freunde des legendären US-amerikanischen Duos zum Benefizkonzert des SKM strömten. Allerdings waren dies weniger als erhofft.

Besucheransturm bleibt aus

Hat es nun am warmen Wetter oder an dem Brückentag zwischen Christi Himmelfahrt und dem Samstag gelegen? Die Stuhlreihen waren nur zu etwas mehr als die Hälfte besetzt. Dabei hatten die Mitglieder des dem Caritasverband zugeordneten Betreuungsvereins mit mehr Besuchern gerechnet und vorsorglich den Europasaal entsprechend mit Stuhlreihen erweitern lassen – ganz so wie das beim vorigen Konzert im November mit dem Heeresmusikkorps war.

Wilfried Neusch, Geschäftsführer des SKM, nahm es wie die anderen mit Gelassenheit auf: "Da kann man nichts machen." Auch, dass Gabriele Kreiß, die neue Vorsitzende des Vereins, ihren Auftritt kurzfristig wegen einer Erkrankung absagen musste. Dabei hatte sie angekündigt, Streichhölzer und Wunderkerzen schon bereitgelegt zu haben. Für sie betrat am Ende Vorstandsmitglied Bernd Bouillon die Bühne, um über die Arbeit des Vereins und der Betreuer aufzuklären und sich für das Engagement der acht Musiker zu bedanken.

Zweistimmiger Gesang ist authentisch

Und die brachten den Sound von "Simon & Garfunkel" denn auch ziemlich lebendig auf die Museumsbühne. Allen voran die mit eindrucksvoller Fingerpicking-Technik spielenden Thomas Wacker und Thorsten Gary , die im besten zweistimmigen Gesang die Evergreens intonierten.

Insgesamt kamen sie einerseits dem Original verdächtig nahe heran, zum andern aber übertrumpften sie das amerikanische Erfolgduo fast, in dem sie die originäre Musik mit peppigen Arrangements veredelten. Je nach Art der Songs waren Schlagzeug und Bass daran beteiligt.

Wobei die Streicherbearbeitungen am gelungensten waren, welche dann die bekannten Stücke im prächtig neuen Klanggewand erscheinen ließen. Das Streichquartett besteht aus Musikern aus Italien, Russland, der Ukraine sowie einer Zweiten Geigerin aus Japan, die auch als Sängerin Qualitäten vorwies.

Zum Ende hin war die Stimmung schließlich nicht mehr zu toppen. Bei Songs wie "El Condor Pasa" oder "Scarborough Fair" wippten die Zuhöer glücklich stehend im Takt mit.