So könnte sie aussehen: die neue Sammelunterkunft für Flüchtlinge auf dem Aviona-Areal. Grafik: Architekturbüro Mantei

Schlichte, moderne Unterkunft für Flüchtlinge soll in Hechingen bei Bedarf auch Umnutzung ermöglichen.

Hechingen - Das ehemalige Aviona-Gebäude in Hechingen, seit Jahren Gemeinschaftsunterkunft für bis zu 200 Flüchtlinge, kommt nach der Sommerpause weg. Der Verwaltungs- und Finanzausschuss des Kreistags hat die Vergabe der Abbrucharbeiten zum Angebotspreis von 325.000 Euro an die Firma Schotter-Teufel vergeben. Haushaltsmittel stehen zur Verfügung: aus dem Sonderprogramm zur vorläufigen Unterbringung der Asylbewerber.

Was den Neubau einer Unterkunft für bis zu 90 Flüchtlinge angeht, ist noch nichts entschieden. In der Sitzung kamen mögliche Neubau- beziehungsweise Finanzierungsvarianten des Zwei-Millionen-Euro-Projekts zur Sprache.

Die Hechinger Bürgermeisterin und CDU-Kreisrätin Dorothea Bachmann erkundigte sich nach dem Sachstand, was die Planungen für den geplanten Neubau angehen. Finanzdezernent Christoph Heneka erklärte, dass es grundsätzlich drei Varianten gebe – allesamt auf der Grundlage des Entwurfs des Hechinger Architekturbüros Raimund Mantei.

Wie berichtet, hatte es Überlegungen gegeben, das Bauvorhaben an einen externen Investor zu vergeben. Ein Investor wolle die neue Sammelunterkunft komplett bauen und an den Landkreis vermieten, sagte Heneka. Ein Zweiter wolle sich geringfügig beteiligen, und ein Dritter wolle die Hälfte der Kosten übernehmen. Welche Form der Finanzierung letztlich gewählt werde, müsse der Kreistag entscheiden, so Heneka. Bei jeder von ihnen werde eine "Mischung" angestrebt, die eine kurzfristige Umnutzung zulasse – etwa als Sozialwohnraum.

Bisherigen Überlegungen zufolge könnte es eine schlichte, aber moderne Wohnanlage werden, umgeben von viel Grün. Die Flüchtlingsunterkunft soll in kleinere Wohneinheiten aufgegliedert sein. Vorsichtige Kostenschätzung: 2,1 Millionen Euro, einschließlich Außenanlagen.

Lothar Mennig (FWV) erkundigte sich nach möglichen Alternativen für das Areal. Die Situation habe sich geändert, es kämen nicht mehr so viele Flüchtlinge. Seiner Ansicht nach sollte man das Bauvorhaben zurückstellen und nicht "auf Verdacht" zwei Millionen Euro investieren.

Landrat Günther-Martin Pauli betonte, dass man jetzt die Ideen "abklopfen" werde: "Wir werden Gespräche mit der Stadt Hechingen führen, das Areal soll auf jeden Fall sinnvoll genutzt werden. Wir werden Ihnen nur das vorschlagen, was dann erforderlich ist. Das ist nicht unvernünftig, es kommt auch nicht überraschend."