Siegfried Bialojan von "Ernst and Young" berichtete im Rahmen eines Vortrags vor Vertretern des Medical Valley über Entwicklungstrends in der Medizintechnik-Branche. Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder-Bote

Medizintechnik: Vortrag zu Versammlung des Medical Valley

Hechingen. Was Daimler für Sindelfingen ist die Medizintechnik für Hechingen. Aber wie steht es um die Branche? Antworten gab am Mittwoch der Vortrag eines Experten der Unternehmensberatung "Ernst und Young".

Ein Eldorado, in dem die Gewinne nur so sprudeln, das sei die Medizintechnik nicht mehr, erklärte Siegfried Bialojan. Die Umsätze stagnierten beinahe, vor allem Mischkonzerte trennten sich von ihrem Engagement in diesem Bereich. Bei "Pure Players", also reinen Medizintechnikfirmen, sehe die Lage besser aus. Wachstumschancen für sie lägen zum einen in der technischen Weiterentwicklung durch Forschung, wobei hier vor allem die Digitalisierung und Verknüpfung mit dem Internet Optionen biete. Wichtig sei auch der Ausbau von Service.

Wachstumstreiber in der Chance sei derzeit der diagnostische Bereich, wo die Möglichkeiten der Genetik und von Biomarkern interessante Optionen böten. Im Bereich therapeutischer Geräte dagegen stagniere der Umsatz. In der anschließenden Diskussion wies ein Zuhörer darauf hin, dass angesichts gedeckelter Gesundheitsbudgets ein Umsatzwachstum auch kaum möglich ist. Siegfried Bialojan stimmte grundsätzlich zu. In diesem Verdrängungswettbewerb werde deshalb auch zunehmend die Strategie gewählt, entweder durch Forschungsanstrengungen Marktführer zu werden oder aber sich anderen Bereichen zuzuwenden, wo man sich diese Entwicklung zutraue. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Hauptversammlung des Medical-Valley-Fördervereins in der Villa Eugenia statt.