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Italienischer Klassiker inszeniert von Badischer Landesbühne. Kinder sind begeistert von dem Stück

Die Badische Landesbühne sorgte mit ihrer Darbietung des weltbekannten Klassikers "Pinocchio" für leuchtende Augen und lautes Gelächter bei den Kindern in der Hechinger Stadthalle.

Hechingen. Die Geschichte vom Hampelmann aus Holz, der sich nichts sehnlicher wünscht, als ein richtiger Junge aus Fleisch und Blut zu werden, gehört zu den bekanntesten Kinderbüchern aller Zeiten. Der italienische Schriftsteller Carlo Collodi brachte die außergewöhnliche Geschichte 1883 zu Papier. Seitdem orientieren sich unzählige Filme und Serien an der Handlung des Buches – fast jedes Kind kennt die Abenteuer der frechen Holzpuppe.

So war also die Vorfreude der Kinder enorm groß. Vor dem Eingang des Saales in der Stadthalle Hechingen bildete sich wenige Minuten vor Beginn des Stückes eine lange Schlange. Die Grundschule war mit vielen Schülern der 1., 2. und 3. Klassen gekommen, die von einigen Lehrkräften begleitet wurden. Auch als alle Kinder ihre Plätze auf den Stühlen eingenommen hatten, wollten das freudige Geschrei und die Gespräche nicht abreißen. "Pinocchio, wenn der lügt bekommt er sooo eine Nase", berichtet ein kleines Mädchen ihren Freundinnen und nutzt dabei ihre Hände zur Veranschaulichung ihrer Behauptung.

Schauspieler Frederik Kienle war der erste, der die Bühne betrat und sich als die Grille Pepe vorstellte. Er fungierte über die gesamte Spieldauer als eine Art Erzähler, der die Kinder mit Gesten und witzigen Sprüchen immer wieder zum Lachen brachte.

Meister Geppetto (Tim Tegtmeier) und seine neu zum Leben erwachte Puppe Pinocchio (Markus Wilharm) entscheiden zu Beginn des Stücks, dass der Holzjunge zur Schule gehen soll, um Geld verdienen zu können. Auf dem Weg dorthin lässt sich Pinocchio aber von den Gaunern Fuchs (Tegtmeier) und Katze (Norhild Reinicke) aufhalten, die ihn später auch um seine zwei Goldtaler betrügen. Er landet im Gefängnis und wird dort von einer Fee (Julia Kemp) befreit, die ihm ein Versprechen abnimmt, sich anzustrengen und ein braves Kind zu sein. Zur Belohnung werde sie ihn zu "einem richtigen Jungen aus Fleisch und Blut machen". Außerdem belegt die Fee Pinocchio mit einem Zauber, der ihm das Lügen in Zukunft unmöglich macht. Wenn er es doch tut, wächst seine Nase.

Über den Umweg in das "Land der Tausend Möglichkeiten" und weitere Abenteuer schafft es Pinocchio schließlich, sich und seinen Vater Geppetto aus dem Bauch eines riesigen Seeungeheuers zu befreien und mit ihm nach Hause zurückzukehren.

Die Fee belohnt seinen Mut und seine Bemühungen, wodurch die sprunghafte Holzpuppe tatsächlich ihren größten Wunsch erfüllt sieht: ein richtiger Junge zu sein.