Anja Ruhl (links), Annerose Ruhl und ihr Mann Jakob (von rechts) haben in Tübingen die Spende an den Förderverein für krebskranke Kinder übergeben. Für sie der krönende und bewegende Abschluss ihrer diesjährigen Krippen-Spendenaktion. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Jakob Ruhl aus Boll verzeichnet in diesem Jahr erneut einen Spendenrekord

Von Klaus Stopper

Hechingen-Boll. Eine zutiefst herzerwärmende Geschichte war auch dieses Jahr wieder die private Krippenschau von Jakob Ruhl in Boll. 1785 Euro an Spenden für den Förderverein für krebskranke Kinder der Uniklinik Tübingen kamen zusammen.

Wenn er über die zurückliegenden Wochen erzählt, strahlt Jakob Ruhl über das ganze Gesicht. Von der Adventszeit bis zum 2. Februar hatte er in einem überdachten Anbau an seinem Haus in der Boller Dorfstraße seine Weihnachtskrippe aufgestellt. Eine felsige Alblandschaft gestaltet mit Wurzeln, die er an den unterschiedlichsten Stellen in der Umgebung teils mit großer Mühe aus Wäldern und von Bachufern geborgen hat. Darauf sehr hochwertige Krippenfiguren und vor allem auch viele selbst gebaute Gebäude – unter anderem die Wallfahrtskirche Mariazell samt Kreuzweg. Das alles vor einem riesigen Hintergrundgemälde mit winterlichem Zoller, das ihm Josef Haug aus Rangendingen gemalt hat.

Und durch einen Artikel in unserer Zeitung aufmerksam gemacht, kamen auch dieses Jahr wieder über 300 Besucher zu ihm. Freizeitsport Boll, Frauenstammtisch Schlatt, Stammtisch des Gasthauses Löwen in Boll, BMW-Motorradclub Bisingen, dazu viele Einzelpersonen aus Boll, aus ganz Hechingen und den Umlandgemeinden, sogar bis aus dem Rottweiler Raum. Viele verbanden den Krippenbesuch mit Wanderungen rund um Boll. Das war ein lebhaftes Kommen und Gehen im Hause Ruhl, "das ist jedes Jahr eine so tolle Zeit", schwärmt der Krippenbauer.

Alle bekommen ein Schnäpsle oder ein Bier

Alle bekamen von Ruhl "ein Schnäpsle oder ein Bier" angeboten, oft entspannen sich lebhafte Gespräche über die Krippe oder über den Zweck, für den Ruhl seit drei Jahren Spenden sammelt: Krebskranke Kinder, die in der Uniklinik Tübingen behandelt werden. Ihre Behandlung angenehmer zu machen, Hilfsmittel anschaffen zu können, für die im normalen Budget kein Geld da ist, dafür setzt sich ein Tübinger Förderverein seit vielen Jahren ein.

Ruhl ist tief gerührt, wenn er von den Begegnungen in Tübingen erzählt, von den Schilderungen aus der Klinik, wenn er dort die Spenden übergibt – 1785 Euro, fast 200 Euro mehr als im Vorjahr. Damit lässt sich was anfangen. Für ihn ist deshalb klar: "Wenn ich gesund bleibe, baue ich nächsten Winter wieder die Krippe auf." Ideen, welche neue Häuschen er für die Krippe bis dahin basteln will, hat er schon.