In der ehemaligen Hechinger Klinik werden unbegleitete minderjährige Ausländer untergebracht. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Flüchtlinge: Kreistag für Projekt mit Tübingen und Reutlingen

Hechingen (det). Der Kreistag gab gestern mehrheitlich seine Zustimmung zu einem Kooperationsprojekt der Kreise Reutlingen, Tübingen und Zollernalbkreis. Somit können nun unbegleitete minderjährige Ausländer (UMA) im Westflügel des ehemaligen Hechinger Krankenhauses untergebracht werden.

Dort, wo im vergangenen Jahr für einige Monate Asylbewerber untergebracht waren, wird Platz geschaffen für 60 männliche Jugendliche im Alter von 16 bis 18 Jahre. Es wird mit Umbaukosten in Höhe von rund 170 000 Euro gerechnet. Die Betreuung wird das Haus Nazareth Sigmaringen übernehmen, wobei Direktor Peter Baumeister darauf verwies, dass rund elf Mitarbeiter für die neue Aufgabe eingestellt würden. Er wies auch darauf hin, dass das neue "Internat" nicht gleich auf einmal belegt werde, sondern nach und nach. Erst müssten die geeigneten Jugendlichen ausgewählt werden.

Die Räte versprechen sich von dem Projekt zum einen eine gezieltere Förderung, so durch die Nähe zum Berufsschulzentrum und durch Sprachunterricht. Zum anderen sei davon auszugehen, dass diese Art der Unterbringung deutlich günstiger sei als die in Wohngruppen.

Das Platzkontingent wird auf die drei Landkreise gleichmäßig aufgeteilt. Dies bedeutet, dass jedem 20 Plätze zur Verfügung stehen. Auf die Frage, wie die Reglegung aussieht, sollte der Zollernalbkreis 30 Plätze benötigen, führte Sozial- und Rechtsdezernentin Dorothee Müllges aus, dass "im Zusammenwirken" mit den anderen beiden Kreisen Entscheidungen getroffen würden.

Sie machte auch deutlich, dass weitere Maßnahmen notwendig seien, denn der Kreis müsse insgesamt 122 unbegleitete minderjährige Ausländer aufnehmen. Es sei an die Unterbringung in kleineren Wohngruppen gedacht.