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Lumpenmontag in Hechingen: Wer ein richtiger Narr ist, dem machen auch Regen und Sturm nichts aus.

Hechingen - Egal welche Zunft, egal welche Maske sie sonst auch tragen – einmal in der Fasnet werden die Narren unterm Zoller zu einer großen Familie: Am Lumpenmontag. Leider war diesmal auch das Wetter ziemlich lumpig.

Gut, in unbedeutenden Fasnet-Gemeinden wie Mainz und Düsseldorf fielen die Umzüge gleich ganz aus. Alles Weicheier. Da sind die Zollernälbler schon von anderem Schlag. Wer sich innerlich mit Bier, Schnaps und Knoblauchbrot füllt und sich dann noch Ruß ins Gesicht schmiert, der trotzt dem Sturm. Ganz so viele Lumpen wie in den Vorjahren kamen diesmal allerdings nicht.

Wohl dem, der einen halbwegs wasserdichten Lumpenkarren sein eigen nennt. Noch besser, wer gleich eine mobile Mensa hat. Gleich zwei Gruppen griffen das lokalpolitische Thema auf. Per Umfrage wurde ermittelt, ob dort eventuell auch eine Oben-Ohne-Bedienung zum Einsatz kommen soll. Andere grillten auf qualmenden Feuereimern ihre Würstchen, wobei der Sturmwind dafür sorgte, dass die Roten auch kräftig mit Holzasche gewürzt waren. Einem richtigen Lump ist sowas völlig egal. Mit Schnaps kriegt man alles runter.

Auf dem Obertorplatz kommt Disco-Feeling mit Schwarzwurstaroma auf

Es gab Lumpentrupps, die steuerten gleich den Obertorplatz an, wo dank mobiler Musikanlagen Disco-Feeling mit Schwarzwurst-Aroma aufkam. Andere hatten teilweise abenteuerliche Instrumente dabei. Sie starteten eher von der Unterstadt aus, spielten den Tag über in Alten- und Pflegeheimen, füllten auch Kneipen und die AOK mit Fasnetdunst und stärkten sich so für den dann doch mühsamen Schlußakkord auf dem Marktplatz. Eilig hatte es niemand. Man traf Kollegen, quatschte, und trank nachdenklich in den Regen blickend langsam die Biervorräte leer.