Gastgeschenke aus der Zollernstadt und Erinnerungen an 1973: Die Hechinger Delegation freut sich auf New York. Foto: Maute/privat. Foto: Schwarzwälder-Bote

"New York, wir kommen": Hechinger Delegation fiebert ihrer Teilnahme bei der Steubenparade entgegen

Von Andrea Maute

Hechingen. Die Vorfreude steigt: Nur noch wenige Tage, dann tritt eine Delegation der Bürgergarde und der Stadt Hechingen ihre Reise über den großen Teich an. Ihr Ziel: Die Steubenparade in New York.

Vom 15. bis 22. September heißt es "Hello" statt "Hallo" und "Big Apple" statt Zollernstadt. Wenn die Gardisten in Frankfurt das Flugzeug besteigen, dann wiederholt sich ein Stück Geschichte.

Vor 42 Jahren repräsentierte eine Abordnung der Bürgergarde letztmals ihren Heimatort bei der Steubenparade. Damals waren es 65 Teilnehmer. In diesem Jahr werden 13 Gardisten um ihren Hauptmann Wolfgang Stooß diese ehrenvolle Aufgabe übernehmen.

Mit ihnen machen sich Bürgermeisterin Dorothea Bachmann, ihre Tochter Hanna, Sylvia Sanktjohanser von der Stadtverwaltung und Jürgen Fischer vom Gemeinderat auf den Weg nach Amerika.

Alle Mitreisenden kamen am Dienstag noch einmal im Gardeheim zusammen. Unter anderem präsentierte Dorothea Bachmann dabei die Geschenke, die die Hechinger ihren Gastgebern überreichen wollen.

Wie Wolfgang Stooß erzählt, sind die Vorbereitungen für die Reise mittlerweile abgeschlossen. Damit endet eine rund zehnmonatige Vorlaufzeit, die die Planung für das Unternehmen Steubenparade in Anspruch nahm.

Ein bisschen schlucken mussten die Gardisten in der Endphase noch, als sie erfuhren, dass die Fracht für die große Fahne die stolze Summe von 500 Euro kostet – "Übergepäck und Übergröße", erklärt Wolfgang Stooß. Trotzdem: Ohne Fahne geht es natürlich nicht. Sie muss ebenso mit wie die schmucke Kopfbedeckung samt drei Signalhörnern, und deshalb ließen sich die Gardisten davon auch nicht die Laune verderben. Stattdessen steigt die Vorfreude, am 19. September auf der Fifth Avenue bei der Parade mitzumarschieren. Und das, so Stooß, "wäre ohne Sponsoren nicht möglich gewesen".

Welcher Platz der Hechinger Abordnung im Festzug zugedacht ist, kann der Hauptmann der Bürgergarde noch nicht genau sagen – man lässt sich einfach mal überraschen.

Was hingegen schon feststeht, ist das Reiseprogramm. Dieses wird nach dem Anreisetag, an dem die Gruppe aufgrund der hohen Kosten nicht in New York, sondern im angrenzenden Bundesstaat New Jersey Quartier bezieht, am Mittwoch, 16. September, seinen Anfang nehmen. Unter anderem steht eine Besichtigung des One World Trade Centers, Little Italy und der Brooklyn Bridge an.

Bei einer Rundfahrt am Donnerstag lernen die Besucher dann die Stadt, die bekanntlich niemals schläft, ausgiebig kennen.

Das "offizielle" Programm beginnt am Freitag, an dem die ausländischen Gäste in Foley Square/Thomas Paine Park empfangen werden. Am Abend nehmen Dorothea Bachmann und Wolfgang Stooß am "German-American Steuben Gala-Benefiz-Bankett" teil, das im Chelsea Piers "The Lighthouse" stattfindet. An diesem Tag werden die Gardisten in Amerika erstmals in Uniform unterwegs sein.

Am Samstag, 19. September, ist dann der große Tag: Bei der 58. Steubenparade wird die Hechinger Abordnung unter einer Vielzahl von anderen Gruppen ihren Heimatort vertreten.

Der Parade, die mit einem Gottesdienst in der St. Patrick`s Cathedral ihren Anfang nimmt, schließt sich ein Oktoberfest im Central Park an, das die Gruppe aus der Zollernstadt ebenfalls besuchen wird. "Dieses Fest ist in Amerika sehr beliebt", weiß Wolfgang Stooß. Überhaupt sei die deutsche Sprache bei jungen Amerikanern gerade wieder "in".

Wie sich New York in den letzten Jahrzehnten verändert hat, darauf dürfen nicht nur Armin Bailer, Klaus Eisenhardt und Oskar Schmid gespannt sein, die schon 1973 als Gardisten bei der Steubenparade dabei waren und dieses Mal erneut zur Hechinger Delegation gehören.

Auch Wolfgang Stooß selbst wird die Weltmetropole nach seinem letzten Amerika-Besuch im Jahre 1980 erstmals wiedersehen. Damals, vor 35 Jahren, unternahm er mit dem Wohnmobil eine dreiwöchige Reise, bei der er von Denver aus 8800 Kilometer zurücklegte und dabei den Westen der USA und seine Bewohner kennenlernte.

Bevor die Delegation aus der Zollernstadt am Dienstag, 22. September, dann wieder die Heimreise antritt, steht ihr der Sonntag und Montag zur freien Gestaltung zur Verfügung.

Parade im Internet

Die Teilnahme an der Steubenparade wird den Hechingern sicherlich viele unvergessliche Erinnerungen bescheren. In diesen können die Daheimgebliebenen zwar nicht schwelgen, dennoch dürfen auch sie ein bisschen mitfiebern. Die Steubenparade wird nämlich am Samstag, 19. September, um 18 Uhr deutscher Zeit live im Internet von der "German-American Steuben Parade" unter http://totalwebcasting.com übertragen.