Der Marktplatz war am Samstag ein Laufsteg für historische Mopeds. Foto: Maute Foto: Schwarzwälder-Bote

Vierte "2-Takt-Nacht" des Hechinger Moped-Clubs "Neiber Roggs"

Von Andrea Maute

Hechingen. Sie sind nicht nur optisch eine Augenweide, auch ihr Sound ist unverkennbar. Und die Herzen ihrer Fans – die schlagen im Zweitakt: Historische Mopeds standen am Samstag in Hechingen im Zentrum der Aufmerksamkeit. Der Marktplatz glich an diesem Tag einem Laufsteg. Es waren jedoch nicht Models aus Fleisch und Blut, die alle Blicke auf sich zogen, sondern Schönheiten aus Chrom und Metall. Und diese gaben sich bei der vierten "2-Takt-Nacht" des Hechinger Moped-Clubs "Neiber Roggs" in großer Zahl die Ehre.

Immer mehr Mopeds rollten am Nachmittag gemächlich zum Gasthaus Fecker, wo die Veranstaltung in diesem Jahr über die Bühne ging. "Aktuell sind wir schon bei 72", zog Club-Präsident Mark Fliegauf 28 Minuten nach Veranstaltungsbeginn ein Zwischenfazit. Doch das Ende der Fahnenstange – das war zu diesem Zeitpunkt noch längst nicht erreicht. Der Strom der motorisierten Zweiräder riss nicht ab. Diejenigen, die etwas später eintrafen, parkten inzwischen bereits in zweiter oder dritter Reihe. Und die Schlange wurde länger und länger.

Viele Teilnehmer hatten sich zeitig auf den Weg gemacht – schließlich ist die Zollernstadt, wenn man aus Esslingen, Calw oder Freudenstadt anreist, nicht in ein paar Minuten erreicht. Geschweige denn, wenn man aus Darmstadt oder Würzburg kommt. Sehr viel schneller vor Ort war dagegen Albert Ardemani aus Höfendorf, der mit seinem Kymco-Roller, Baujahr 96, bereits zum zweiten Mal die "2-Takt-Tour" mitfuhr. Doch Geschwindigkeit ist ohnehin Nebensache. Was zählt, ist das einzigartige Fahrgefühl, das nicht selten mit bewundernden Blicken anderer Verkehrsteilnehmer und Passanten einhergeht.

Große Aufmerksamkeit war den Mopeds auch in Hechingen sicher. Bevor die Fahrer zu ihrer Rundfahrt aufbrachen, bei der sie Station bei der Dorfhockete in Beuren machten, wurden die Zweiräder interessiert in Augenschein genommen. Zu bestaunen gab es Exemplare aus den 40ern- bis in die 90er-Jahre, darunter, wie Club-Pressesprecher Marco Söll erklärte, viele Raritäten. Ob die schnittige Florett oder der elegante Zündapp-Roller: Beim Anblick der sorgfältig gepflegten Schätzchen schlugen die Herzen der Zweitakt-Fans höher. Auch deren Besitzer hatten sich am Samstag teilweise stilecht in Schale geworfen und ihre Mopeds mit Accessoires wie etwa einer Hohenzollern-Fahne geschmückt. Zum authentischsten Fahrer wurde abends im "Fecker", wo zu Live-Rockmusik von Piet Wolf gefeiert wurde, Jörg Sauter aus Trillfingen gekürt. Den Pokal für das schönste Moped erhielt Michael Okolowski aus Balingen und für die weiteste Anreise wurde Wolfgang Baum aus Griesheim bei Darmstadt ausgezeichnet.