Der Hechinger Fürstengarten wird derzeit aufgehübscht. Foto: Huger

Pflegekonzept mit Baumpflanzung gestartet. Architekt aus der "ersten Liga der Branche".

Hechingen - Ein Spatenstich vor der Villa Eugenia war am Mittwochmorgen der Auftakt für die Umsetzung eines neuen Pflegekonzeptes für den Fürstengarten. Das braucht jedoch Zeit.

Zwei neue Bäume zieren den Fürstengarten: Eine Blutbuche und eine Kornelkirsche. Sie befinden sich an den Wegen rechter und linker Hand der Villa Eugenia und stehen für den Auftakt eines neuen Pflegekonzeptes. Gepflanzt haben die Bäume Mitarbeiter des Betriebshofes. Dabei geholfen haben der Erste Beigeordnete Philipp Hahn, Vertreter des Gemeinderates, des Nabu, der Fürstengartenfreunde, des Betriebshofes, der Firma Zanger und Architekt Albrecht Schaal.

Letzterer arbeitet derzeit auch an Projekten wie dem Frankfurter Friedhof und hatte bereits während seines Studiums im Jahr 1988 ein Parkpflegewerk für den Hechinger Fürstengarten erstellt. Basierend auf seiner damaligen Arbeit werden nun Pläne zur Gestaltung geschmiedet – in Zusammenarbeit mit der Stadt, dem Nabu, den Fürstengartenfreunden und dem Landesdenkmalamt. Schaal freut sich besonders auf das Projekt. "Das ist wie Weihnachten", sagt er beim Spatenstichtermin.

Doch was jetzt eigentlich zuerst angegangen werden sollte, will Margret Simoneit wissen. "Sie machen genau das Richtige", meint Schaal. "Pflanzen, pflanzen, pflanzen", müsse das Motto lauten. Eine Ecke, die bald "nivelliert" werden sollte, sei der Böschungsbereich am ehemaligen Tennisplatz. Da habe man früher die Bäume wie Bilderrahmen gepflanzt.

Tempel könnte wieder genutzt werden

Von Anwohnerin Hanna Schlichtenberger kam der Vorschlag, den einstigen Tempel zu reaktivieren. Am Tempel – auch Monopterus genannt – habe es früher Singabende gegeben. Das Bauwerk stand auf einem kleinen Hügel zwischen Stadthalle und Villa Eugenia. Die Fundamentsockel des Tempels stehen sogar noch. Der Vorschlag wird überdacht.

Generell gibt es viel zu tun. "Es fehlt jegliche historische Struktur", so Schaal. Der Fürstengarten sei teilweise nur nach Schema F gepflegt worden. Das gehe alles nicht von heute auf morgen und brauche Zeit. Die Umsetzung beziehungsweise die Überarbeitung des Pflegekonzeptes wird also eine Angelegenheit, die die Stadt noch länger beschäftigen wird. Konkrete Zeitangaben machte Schaal nicht. Er meinte jedoch: "50 Jahre sind nichts."

Philipp Hahn ist jedenfalls sehr positiv gestimmt, was das Projekt angeht. Er nannte Architekt Schaal einen "aus der ersten Liga der Branche". Zudem glaubt er an eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit dem Nabu, den Fürstengartenfreunden und dem Landesdenkmalamt und damit auch daran, dass verschiedene Nutzerinteressen unter einen Hut gebracht werden können. Gemeinsam solle der Park behutsam fortentwickelt und gepflegt werden.

Ganz billig sind auch Bäume heutzutage nicht. Die Stadt zahlt für beide zusammen rund 9000 Euro. Die Preise richten sich nach einem Katalog der Baumschule Bruns in Bad Zwischenahn, einer der größten Baumschulen Europas. Das Geld ist im Haushalt einkalkuliert.