Es ist wieder Römersaison in Stein: Am Karfreitag beginnt die Saison im Freiluftmuseum. Foto: Dick Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Freiluftmuseum öffnet an Karfreitag / Unterstützung vom Amt für Denkmalpflege

Bereits am Karfreitag startet das Römische Freilichtmuseum Hechingen-Stein in die neue Saison.

Hechingen-Stein. Das 25-jährige offizielle Bestehen in diesem Jahr wird mit mehreren Veranstaltungen zwischen Mai und Oktober gefeiert. Was den Fördervereinsvorstand besonders freut: Das Amt für Denkmalpflege wird auch weiterhin in Stein aktiv sein.

Anlässlich eines Besuches in Hechingen betonte Vizepräsident Dirk Krausse im Beisein von Bürgermeisterin Dorothea Bachmann und dem Vorstand des Fördervereins, dass Stein auch in Zukunft eine bedeutende Rolle für die Erforschung der Römerzeit spielen werde. Auch bei der Verwirklichung des ehrgeizigen Ziels, den Tempelbezirk komplett wieder aufzubauen, will man dem Verein beratend zur Seite stehen.

Wenn am Karfreitag die neue Saison startet, können Besucher wieder Neues entdecken. In den vergangenen Tagen wurde im Atrium der Portikusvilla im Bereich des Tricliniums eine Bemalung angebracht, die sich eng an Vorbilder der Antike anlehnt. In vielen Bereichen der rekonstruierten und restaurierten Mauern wurden Reparaturen und neue Farbanstriche vorgenommen.

Asterix und Obelix waren das beherrschende Thema gegen Ende der Saison 2015. Denn überraschend fand sich auf Seite 10 die imposante Portikusvilla des Römischen Landgutes von Hechingen-stein, eingebunden in eine Geschichte der widerspenstigen Gallier gegen die Weltmacht Rom.

Dass sich die Römervilla von Stein, einst am "hintersten Zipfel" des Römischen Weltreiches gelegen, im Besitz des wohl bekanntesten römischen Kaisers Caesar im ersten vorchristlichen Jahrhundert befand, gehört zwar in den Bereich der Fantasie, hat nun jedoch fast zwei Jahrtausende später für Furore gesorgt.

Welche Funktion Stein tatsächlich einst wohl hatte, ist derzeit noch ein Rätsel, denn ein gewöhnlicher Gutshof dürfte dieses Bauwerk nicht gewesen sein. Dafür ist es zu aufwändig. Nur die weitere Erforschung der Gesamtanlage, die sich auf mehrere Hektar erstreckt, kann Licht ins Dunkel der Geschichte bringen. Und daran hat auch das Amt für Denkmalpflege in Stuttgart großes Interesse.

Allerdings ist das Geld begrenzt, das das Land Baden-Württemberg für solche Zwecke zu Verfügung stellt. Umso mehr ist man in Stein darüber erfreut, dass man sich der weiteren Unterstützung aus Stuttgart auch in Zukunft gewiss sein kann.

Bereits nach Ostern soll es vor Ort mit archäologischen Maßnahmen weitergehen. Die Fortführung der nördlichen Umfassungsmauer und die Suche nach einem weiteren Eckturm und das Gebäude "M" werden künftig nur noch unter direkter Leitung des Amtes für Denkmalpflege Stuttgart, vertreten durch Klaus Kortüm, und den Grabungstechniker Thomas Schlipf aus Rottweil erfolgen. Unterstützt wird der Verein vom Amt auch bei der Rekonstruktion des römischen Tempelbezirks. Bevor es zum Baubeginn kommt, sollen zunächst über ein Architekturbüro Pläne über das etwaige einstige Aussehen nach Grabungsbefunden erarbeitet werden.

Den Verantwortlichen des Fördervereins steht eine Saison mit Herausforderungen bevor. "Diese zu bewältigen, bedarf es eines stärkeren Engagements der Mitglieder des Vereins", betont Gerd Schollian. Dringend Gesucht würden Kräfte für die Bereiche Kiosk, Gästebetreuung, Ausgrabungen, und auch viele Mithelfende bei den zahlreichen Veranstaltungen.