Mit einem Stück über einen herumgeisternden Opa, der sich für die Männerwelt opfern will, haben die Bechtoldsweiler Theaterfreunde einen Riesenerfolg gelandet. Foto: Wais Foto: Schwarzwälder-Bote

Bechtoldsweiler Theatergruppe feiert mit Stück vollen Erfolg / Sonderapplaus für Ersatzschauspielerin

Von Eberhard Wais

Hechingen-Bechtoldsweiler. Auch Krankheit kann die Bechtoldsweiler Laienschauspieler nicht stoppen. Für ihr Lustspiel "Rupfingers Hausgeist" holten sie sich Ersatz.

Die vielen Zuschauer am Samstag und Sonntag hatten viel Spaß mit den Theaterfreunden. Ehe es aber soweit war, fuhr den Theaterfreunden der Schrecken in die Glieder, denn Bettina Dengel, die als Tochter Sabine einen wichtigen Part im Mundartstück von Werner Harsch spielte, fiel aus – Scharlach.

Gut, dass Hans-Peter Binanzer zur Vorbereitung in Wiesenstetten war, wo der Orgelbauverein eben dieses Stück aufführte. Da hatte doch, so kam den Bechtoldsweilern in den Sinn, eine e junge Dame die Sabine in Szene gesetzt. Jasmin Dittmann, so heißt diese Dame, war sofort bereit den Bechtoldsweilern zu helfen. Sie fügte sich bestens ein in die Bechtoldsweiler Truppe und erhielt dafür verdient Sonderapplaus.

Vorausgegangen war ein fTheaterspiel, bei dem die Zuschauer nicht selten in die Handlung mit einbezogen wurden. Dazu diente auch ein munteres Vorspiel mit Hans-Peter Binanzer alias Gustav Rupfinger und Bettina Wolf alias Nachbarin Schmelzle. Sie waren zu spät gekommen, zwängten sich so durch die Reihen und stritten miteinander, bis Ottos alte Socken, die er in der Hosentasche mit sich trug, als Quelle des Gestanks ausgemacht waren.

Das ging nahtlos über in den Monolog des Opa Rupfingers (Jörg Zimmermann) über das Schicksal der Männer auf dieser Welt. Er will beweisen, dass es noch Männer mit Mut gibt, die sich gegen die Herrschaft der Frauen, vor allem seiner Tochter Else (Hanne Zopf) und der Nachbarin Frau Schmelzle, auflehnen. Das suchte er damit zu erreichen, dass er nach einem Rausch, der ihn scheintot am Tisch zurücklässt, als Geist durchs Haus wandelt.

Das alles spielt sich in zwei Akten im Bühnenbild einer Bauernstube auf dem Land ab, wo man nach einem Schuss rätselt, ob der Opa Selbstmord begangen hat. Immerhin findet Else eine Pistole und den leblosen Opa .

Eins Verwirrspiel beginnt, in dem Improvisationen bei "Hängern" (Soufleuse Siglinde Raible musste gelegentlich eingreifen) die Stimmung noch steigerten. Den scheintoten Opa Rupfinger durften zwei Zuschauer von der Bühne tragen, dafür erhielten sie einen Schnaps. Dank Tochter Sabine und trotz des Dorfbüttels (Mark Hipp) wird die Sache dann doch gelöst. Der Opa muss kein Geist mehr sein und die Männer dürfen fortan ihr Schnäpsle ohne Heimlichtuerei trinken.

Ruck zuck hatte die Bechtoldsweiler Feuerwehr nach dem langen Schlussapplaus den Saal im Bürgerhaus ausgeräumt, und Akteure und Zuschauer feierten in munterer Runde weiter.