Hechinger Ortsgruppe Amnesty International zeigt Ausstellung "Stop Folter" im Rathaus

Von Eberhard Wais

Hechingen. Die Hechinger Ortsgruppe von Amnesty International eröffnete anlässlich des Tags der Menschenrechtsdeklaration am Freitag eine Ausstellung im Hechinger Rathaus zum Thema Folter.

Neben Infos und Anregungen zum Nachdenken wurde auch wieder der Amnesty- International-Briefmarathon gestartet. Die Hechinger Ortsgruppe Amnesty International freute sich über die vielen Besucher im Hechinger Rathaus. Nach der Einstimmung durch Lavinia Mautner (Violine) und Katharina Erber (Bratsche) begrüßte Bürgermeisterin Dorothea Bachmann die Gäste und nannte die Ausstellung unmittelbar in der Adventszeit und im Rathaus eine "Selbstverständlichkeit". "Sie soll wach rütteln", lobte sie die Arbeit der Hechinger Ortsgruppe.

Aktuell in allen Medien ist jetzt der Bericht über die CIA-Folter in Guantanamo – aber da sei eigentlich nur die Spitze des Eisbergs, belegt der jüngste Bericht der Organisation über weltweite Folterungen: "Die Folter ist auf dem Vormarsch. Schläge, Tritte, Aufhängen an Händen oder Füßen, Elektroschocks, Isolation, vorgetäuschte Exekutionen, Vergewaltigung – dieser Albtraum ist Realität für unzählige Gefangene weltweit". Deshalb fordere die Organisation seit Jahren: "Stop Folter".

Diesem Thema "Für eine Welt frei von Folter" widmet sich diese Ausstellung im Rathaus. Auf Schautafeln werden verschiedene Folterfälle aus Nigeria, den Philippinen, Mexiko und Usbekistan dargestellt, das alles in direktem Kontrast zum beleuchteten Weihnachtsbaum, der auch im Treppenhaus des Rathauses steht.

Francoise Schenkel leitete die nachdenklich stimmende Ausstellung mit einem Gedicht von Sergio Wessely ein, der unter Pinochet in Chile in Gefangenschaft geriet, entkam und der mit seinem Gedicht die Gleichgültigkeit der Gesellschaft als ganzes gegenüber den vielfältigen Folterungen auf dieser Welt geißelt. Reinhard Leinberger und Wiebke Schünemann von Amnesty International gaben mit kurzen Texten Denkanstöße dazu. Nicht wenige der Besucher reihten sich auch ein, um am Briefmarathon mitzumachen, eine der erfolgreichsten Aktionen der Organisation, die sich dieses Jahr für einen Gefangenen in Saudi-Arabien einsetzt: Raif Badawi, der schon allein für eine kritische Meinung eine sehr lange Freiheitsstrafe und 1000 Peitschenhiebe erhielt.

u  Zu sehen ist die Ausstellung bis Freitag, 9. Januar, zu den Öffnungszeiten des Rathauses: Montag bis Freitag 8.30 bis 12.30 Uhr und donnerstags zusätzlich von 14 bis 18 Uhr.