Der ehemalige Dreifürstenstein-Wirt Hubert Nerz wird heute 80 Jahre alt. Foto: Wahl Foto: Schwarzwälder-Bote

Hubert Nerz feiert seinen Geburtstag in Burladingen / Viele Erinnerungen an den Traditionsgasthof

Von Jörg Wahl

Hechingen-Beuren/Burladingen. Wer kennt ihn nicht, Hubert Nerz? Der einstige Dreifürstenstein-Wirt feiert am heutigen Mittwoch bei bester Gesundheit seinen 80. Geburtstag in Burladingen.

Gerne erinnert sich Hubert Nerz an alte Zeiten zurück, vor allem seine Ära im Traditionsgasthof Dreifürstenstein in Beuren, dessen Bestehen bis ins 18. Jahrhundert zurück reicht. Vor elf Jahren haben sich Elfriede und Hubert Nerz dort aufgehört.

Am 26. November 1934 wurde Hubert Nerz in Beuren geboren. Zusammen mit drei Geschwistern ist der heutige Jubilar im Elternhaus aufgewachsen, besuchte in Schlatt die Schule und begann 1950 eine Metzgerlehre bei der Metzgerei Huber in Hechingen. Nach vier Jahren wechselte Nerz zum Gasthaus Traube nach Onstmettingen. Später war er nochmals für die Metzgerei Huber tätig, bevor er zum Schlachthof nach Hechingen wechselte. Bis zu 400 Stück Vieh habe man damals jede Woche in Akkordarbeit geschlachtet, weiß er zu erzählen.

1961 heiratete Nerz Elfriede Keinath. Aus der Ehe gingen die zwei Söhne Johannes und Horst hervor. Sie und die Enkelin Katrin sind der Stolz von Hubert Nerz. Im Jahr 1969 übernahm die Familie Nerz den Gasthof Dreifürstenstein im höchstgelegenen Stadtteil Hechingens und führte ihn über 34 Jahre hinweg.

Stets und ständig wurde investiert und modernisiert. Der große Umbau stand 1970 an. Der Scheunenteil wurde umfunktioniert in eine großräumige Küche und Wurstküche. So konnte Hubert Nerz parallel zum Wirtebetrieb weiter schlachten. Seine Wurstsorten aus der Hausmetzgerei waren sehr gefragt, ebenso das angebotene Wildbret, das er über die Jäger von heimischen Wild erwarb.

Ursprünglich hieß das Anwesen an der heutigen Bismarckstraße "Hannes-Haus" und wurde vom Vorfahr Johann Nerz als Gasthof betrieben. Seit 1860 heißt es Dreifürstenstein und wurde stets vom Vater auf den Sohn übertragen.

Währen der ganzen 34 Jahre, in denen Hubert und Elfriede Nerz den Dreifürstenstein bewirtschafteten, galt der Gasthof als beliebter Treffpunkt und Veranstaltungsort. Gerne erzählen beide immer noch von jenen Zeiten.

Der Dreifürstenstein sei auch einer der einzigen drei Plätze im Ort während der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 gewesen, an denen es ein Fernsehgerät gab, erzählt der Jubilar. Damals drängelten sich die Besucher dicht an dicht in die Gasträume, bis es keinen Stehplatz mehr gab. Hubert Nerz konnte nur von draußen durch ein kleines Fenster das Endspiel verfolgen.

2003 hat das Ehepaar Nerz seinen Gasthof in jüngere Hände abgegeben und an die Familie Grathwohl verkauft. Hubert und Elfriede Nerz verbringen ihren Lebensabend in einer schmucken Wohnung im Burladinger BeneVit-Haus Fehlatal.

Am kommenden Wochenende findet die Feier mit Verwandten und Bekannten zum 80. Geburtstag in einem Lokal in Burladingen statt.