Meta Staudt ist gerade dabei, sich in ihr neues Amt als Ortsvorsteherin in Boll einzuarbeiten. Foto: Begemann Foto: Schwarzwälder-Bote

Meta Staudt hat für ihre Amtszeit als Ortsvorsteherin schon viele Pläne / Senioren sind ihr ein wichtiges Anliegen

Von Daniel Begemann

Hechingen-Boll. Urlaub ist für Meta Staudt diesen Sommer nicht drin. Seit gut zwei Wochen ist sie neue Ortsvorsteherin in Boll. Jetzt muss sie sich erst einmal einarbeiten, denn die 53-Jährige hat viele Pläne für ihre Amtszeit.

Meta Staudts großer Schreibtisch steht in der Ecke des Rathaussaals. Ordner, Terminkalender, Blöcke und Notizzettel liegen darauf. Trotzdem ist keine Spur von Unordnung zu entdecken – die neue Ortsvorsteherin möchte durchblicken. Sie sagt: "Ich bin zur Zeit damit beschäftigt, alle Schränke und Ordner durchzugehen." Deswegen verbringt sie zusätzlich zur ihrer Halbtagsstelle als Bürokauffrau bei einem Autohaus noch viel Zeit in ihrem Rathaus-Büro. "Das hier ist gerade auch wie ein Halbtagsjob. Manchmal nehme ich sogar noch einen Ordner mit nach Hause." Deshalb ist sie froh, dass gerade Ferien sind. "Ich kann alles ruhig angehen lassen."

Die erste Sitzung des Ortschaftsrats ist dann am 15. September. Anfang Oktober muss die Haushaltsplanung für das kommende Jahr abgeschlossen sein. Bis dahin kommt schon einiges an Arbeit auf Meta Staudt und die Ortschaftsräte zu. Staudt sagt: "Wir wollen vor dem Haushaltsbeschluss noch einen Rundgang durch den Ort machen, um zu sehen, was alles in dem Plan berücksichtigt werden muss."

Demografischer Wandel ist eine große Herausforderung

Ein großes Anliegen ist ihr die Ortskernsanierung. Schon in der Vergangenheit hatte sich Boll für eine Förderung durch das EU-Programm LEADER beworben, leider erfolglos. Einen weiteren Versuch wäre es durchaus wert, meint Staudt. Die Sanierung des Ortskerns hängt unmittelbar mit einem akuten Problem in Boll zusammen. Staudt erklärt: "Wir haben immer mehr leerstehende Häuser. Das ist der demografische Wandel." Manchmal komme es vor, dass Häuser jahrelang leer stehen.

Da in Boll immer mehr ältere Menschen leben, hat Meta Staudt auch noch ein weiteres Projekt auf der Agenda: "Es wäre toll, wenn wir etwas für die Senioren tun könnten. Ich denke dabei an ein betreutes Seniorenwohnheim. Dann könnten die Bollemer auch im Alter in Boll bleiben." Staudt geht davon aus, dass die Kommune die Finanzierung dafür selbst stemmen müsste. Sie will sich nun darüber informieren, ob es Fördermöglichkeiten gibt.

Ein weiteres wichtiges Projekt ist für sie der Hochwasserschutz. Ein Rückhaltebecken am Zellerbach wird demnächst gebaut. Auch das Baugebiet Rosenäcker und die Instandhaltung der Wege hat die neue Ortsvorsteherin im Blick. Wichtig ist ihr auch, den Vereinen die Unterstützung zu bieten, die sie benötigen. Meta Staudt möchte Boll als lebenswerten Ort erhalten. Dafür, dass es sich dort gut leben lässt, ist sie ein gutes Beispiel. Aus ihrem Privatleben erzählt sie: "Ich bleibe im Urlaub auch mal gerne zuhause. Hier kann man gut wandern, walken und die Ruhe genießen." Wenn sie die Zeit dazu findet, wählt sie auch gerne eine andere Lektüre als Aktenordner. Sie liest gerne Krimis.