Heute Parkplatz, demnächst City-Haus: Das Grundstück am Anfang der Firststraße soll im Zuge der Obertorplatzsanierung neu bebaut werden. Die Lebenshilfe Zollernalb will als Bauherr einsteigen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Pläne der Lebenshilfe Zollernalb für Neubau eines Cafés am Obertorplatz stoßen auf breite Zustimmung.

Hechingen - Die Pläne für ein City-Haus am Obertorplatz stoßen auf breite Zustimmung. Der Gemeinderat Hechingen sprach sich gestern im Grundsatz für das Projekt der Lebenshilfe Zollernalb aus.

Der Beschluss fiel einstimmig. Zuvor hatten Bürgermeisterin Dorothea Bachmann und Holger Klein, der Vorstandsvorsitzende der Lebenshilfe, das Projekt näher vorgestellt.

Klein erklärte, die Lebenshilfe suche seit geraumer Zeit nach einem Standort für ihr Kaffeewerk in Hechingen. Die anfänglichen Überlegungen seien in die "Idee" übergegangen, einen Standort am Obertorplatz in Betracht zu ziehen. Bestehende Gebäude hätten aber den Nachteil, nicht barrierefrei zu sein, was für die Behinderteneinrichtung ein zentraler Aspekt sei. Deshalb denke man jetzt an einen Neubau. Die Überlegung, Café und Bürgerbüro in einem Gebäude zu betreiben, empfinde er als "charmant".

Holger Klein erklärte, dass der Stiftungsrat der Lebenshilfe den Überlegungen bereits grundsätzlich zugestimmt habe. Seine Einrichtung sei flexibel und könne sich mit ihrem Neubau den Zeitvorgaben der Stadt anpassen. "Wir wollen uns langfristig engagieren", bekundete der Vorstandsvorsitzende der Lebenshilfe.

Auf Nachfrage von Margret Simoneit ergänzte er, dass die Lebenshilfe als Bauherr eine "Mehrfachbeauftragung" bei der Suche nach einem Architekten bevorzuge. Sie wolle aus Kostengründen keinen Architektenwettbewerb ausloben, sondern mehrere Vorschläge einholen, über die eine Jury entscheiden solle. Klein sicherte der Stadt Mitwirkungsrechte zu.

Bürgermeisterin Dorothea Bachmann sagte, auch die Stadt sei der Auffassung, dass für das Projekt keine förmliche Ausschreibung notwendig sei. Ursprünglich habe es zwei Interessenten für den Bauplatz zwischen Frauengartenstraße und Obertorplatz gegeben, doch habe sich einer wieder zurückgezogen. Die Einzelheiten des Projekts und die Mitwirkung der Stadt müssten in einem städtebaulichen Vertrag festgeschrieben werden. Stadt und Lebenshilfe seien sich grundsätzlich einig.

Leichte Bedenken hatte nur Roland Huber. Wenn das Café der Lebenshilfe im Erdgeschoss untergebracht würde, müsse das Bürgerbüro im Obergeschoss einziehen. Das sei "nicht ideal", meinte er.

Holger Klein begegnete seinem Einwand mit dem Hinweis, die Raumaufteilung müsse im einzelnen noch erörtert werden. Mit einer Grundfläche von 180 Quadratmetern sei das City-Haus für einen Gastronomiebetrieb eher klein, so dass möglicherweise auch ein Obergeschoss für das Café genutzt werden müsse. Ziel der Lebenshilfe sei nur, die nicht selbst genutzten Flächen "vernünftig" zu vermieten und "Abenteuer zu vermeiden".

Die Stadträte überzeugte er auf ganzer Linie. Sie gaben der Bürgermeisterin grünes Licht, den Vertrag auszuhandeln, und der Lebenshilfe, die Planung für das City-Haus auf den Weg zu bringen.