Die morgige Fronleichnamsprozession, die am Schlossplatz beginnt, kommt auch im Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth vorbei, wo für die Kranken gebetet wird.   Fotos: Pflegeheim Foto: Schwarzwälder-Bote

Fronleichnamsprozession nach Gottesdienst in der Stiftskirche / Auch Pflegeheimbewohner helfen mit

Von Lena Straub

Hechingen. Ganz traditionell werden in Hechingen die Blumenteppiche für die Fronleichnamsprozessionen gelegt. Oft müssen die Motive dem Blumenangebot angepasst werden und sind deshalb eher spontan gewählt.

Für die Prozession morgen, Donnerstag, die im Anschluss an den Gottesdienst in der Stiftskirche um 9 Uhr stattfindet, werden zwei Blumenteppiche gelegt. Einer auf dem Schlossplatz und einer im Innenhof des Alten- und Pflegeheims St. Elisabeth. Die Prozession verläuft danach vom Schlossplatz aus die Staig runter, an der Starzel entlang und dann zum Pflegeheim St. Elisabeth. Danach geht es weiter zur St.-Luzen-Kirche.

Das Motiv am Schlossplatz wird von Cornelia Müller, die seit drei Jahren mithilft den Blumenteppich zu legen, und acht weiteren Leuten vorbereitet. "Ein bis zwei Tage vorher werden die Blumen gesammelt und erst dann wird das Motiv ausgewählt." Warum das so ist, lässt sich einfach begründen: "Erst wenn wir die Blumen haben, wissen wir, was für ein Bild in Frage kommt." Außerdem müssen die Blumen frisch sein. Deshalb werden sie kühl gelagert und auch immer wieder mit Wasser besprüht.

Bisher sind die Frauen sich nicht sicher, ob es ein Bild mit Trauben und Ähren oder ein Kelch mit Hostien wird. Denn in diesem Jahr ist das Thema die Eucharistie. "Wenn wir genug blaue Blumen finden, dann werden es Trauben, ansonsten Hostien." Problematisch sei, dass viele Wiesen schon abgemäht wurden und dass einige weiße Blumen schon verblüht seien.

Innerhalb von etwa zwei Stunden wird das Motiv morgen früh vor der Prozession gelegt. Die Frauen fangen dafür um 6 Uhr an. Die Grundstruktur wird vorher auf Papier fertig gemacht.

Im Pflegeheim St. Elisabeth ist die Vorlage bereits fertig. In diesem Jahr wird es ein Blumenbild von Maria mit dem Schriftzug "Segne du, Maria". "Wir haben uns für die Mutter Gottes entschieden mit der Bitte für Hilfe für die Kranken", erklärt die für den Blumenteppich zuständige Rita Klein. Gelegt werden die Blumen heute. Vorher hatten auch viele Bewohner des Heims geholfen, die Blüten abzuzupfen. "Bei uns wird das noch traditionell gehandhabt, da werden nur echte Blumen verwendet. Kein eingefärbtes Sägemehl", erklärt Rita Klein. Viele Pflanzen haben die Frauen selbst gesammelt, aber teilweise gingen auch Blumenspenden ein. Denn für das große Motiv werden viele Blüten benötigt. Morgen erstrahlen die beiden Teppiche dann in der Stadt. Der am Schlossplatz wird etwa bis 14 Uhr zu sehen sein, danach wird er wieder abgebaut.