Rund 450 Schüler und Lehrer haben auf die Strecke durch den Hechinger Fürstengarten gewagt. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Spendenlauf: Alice-Salomon-Schule sammelt Runden durch den Fürstengarten – und damit Spenden

Ein kurzer Stopp an der Stempelstation – und auf in die nächste Runde. "13 bis 14 Runden" wollte Mahmut beim Spendenlauf der Alice-Salomon-Schule im Fürstengarten schaffen. Als der junge Mann von seinen Lehrern zum Aufhören überredet wird, hatte er 16 Stempel gesammelt.

Hechingen. Für die Läufer unter den Spendensammlern der Alice-Salomon-Schule (ASS) war der Lauf im Fürstengarten gestern eine schweißtreibende Aktion. Zum Glück verläuft der überwiegende Teil der Rundstrecke unter dem schattenspenden Dach der Baumriesen im Fürstengarten. Doch die Hitze ist in diesem Jahr ein Problem. Die Entscheidung der Organisatoren von der SMV, das Trinkwasser für die Läufer kostenlos auszugeben, war da die einzig richtige Entscheidung. "Vor allem bei den gläubigen Moslems unter unseren Schülern müssen wir aufpassen, da sie wegen des Ramadans eigentlich nichts trinken dürfen", sagt Peter Werkmann. Zusammen mit seinem Kollegen Sebastian Winkler und den Schülervertretern der SMV hat er den diesjährigen Spendenlauf der ASS organisiert.

Rund 450 Schüler und Lehrer dürften sich am Ende auf die Strecke gewagt haben, schätzt Werkmann. Dabei waren natürlich nicht alle so ehrgeizig wie Mahmut, doch das sei ja gerade das Schöne am Spendenlauf, meinen Miriam und Pauline vom Sozialwissenschaftlichen Gymnasium (SG) der Schule. Rennen, walken oder einfach im Spaziergangtempo gehen – jeder kann sein Tempo beim Rundendrehen selbst bestimmen. "Wir lassen es gemütlicher angehen", sagen sie. Sechs Runden sollen es am Ende sein – immerhin.

Wer sich viele Stempel erläuft, sammelt automatisch auch mehr Spenden. Denn schon im Vorfeld hatten sich die Schüler in der Familie, im Bekanntenkreis oder auch in Betrieben Spender für ihren Lauf gesucht. Die sagten ihnen einen Fixbetrag pro Runde zu, der dann mit der erkämpften Zahl multipliziert das Gesamtergebnis jedes einzelnen Läufers ergab.

Zehn Bahnen sind 16,3 Kilometer

Und deshalb waren einzelne Schüler nicht nur ehrgeizig im Dauerlaufen, sondern auch beim Spendersammeln, erklärt die stellvertretende Schulleiterin Leonie Schneider Loye. Zwischen zwei- und viertausend Euro seien in den letzten Jahren zusammengekommen, rechnet Peter Werkmann vor.

Zurück zu den Läufern: Während Mahmut wie ein Uhrwerk seine Bahnen zieht, lassen es auch Manuel und Jola von der Altenpflegeschule "bei der Hitze" etwas langsamer angehen. Sportlehrer Tobias Eisenhart allerdings macht seinem Namen alle Ehre, wie er im Vorbeilaufen lachend sagt: "Zehn Bahnen hab ich mir vorgenommen." Das wären dann ziemlich genau 16,3 Kilometer.

Das Geld kommt dem Projekt "Migration: Hoffnung Europa – Flüchtlinge aus Afrika" an der Schule zu Gute, das Teil des Unterrichts an der ASS sei, wie Schulleiter Karl-Heinz Rauch und Projektleiterin Moni Weber erklären. Weber ist Leiterin der Theater-AG an der ASS, der Schüler aus dem SG und der Vorbereitungsklasse Arbeit und Beruf ohne Sprachkenntnisse angehören. Dort besuchen junge Geflüchtete die Schule. Das Schul-Projekt sei aus einer Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft-Theater in Reutlingen entstanden. An dessen Ende steht die Aufführung eines Afrika-Musicals, das die Schüler mit der Gruppe "Diversité" ausarbeiten. Das Stück wird am Donnerstag, 29. Juni, in der Stadthalle Museum aufgeführt.