Anton Schuler gibt am Samstag gemeinsam mit etwa 60 Kollegen ein Alphornkonzert vor dem Hechinger Rathaus. Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder-Bote

Alphornbläser spielen am Samstag ab 14 Uhr als Abschluss ihrer Verbandsversammlung

Von Klaus Stopper

Hechingen. Wie auf einer Schweizer Alm wird es am Samstag vor dem Hechinger Rathaus klingen. Von 14 Uhr an geben dort etwa 60 Alphornbläser ein Konzert.

Die fast vier Meter langen Hörner spielen nicht nur Alm-Öhis. "Alphorn ist gehörig im kommen", erklärt Anton Schuler, Junginger Alphorn-Pionier und Mitorganisator der Verbandsversammlung der Alphornbläser Baden-Württemberg, die am Samstag, 18. Juni, von 9 Uhr an im Junginger Feuerwehrhaus stattfindet. 250 Mitglieder hat der Landesverband. Die Zahl der Alphornbläser in Baden-Württemberg wird auf 500 geschätzt. Tendenz steigend.

Das Konzert auf dem Hechinger Marktplatz um 14 Uhr ist der Abschluss dieser Veranstaltung und für die Öffentlichkeit eine schöne Gelegenheit, den irgendwie nach Heu und Sommer duftenden Klang dieser Instrumente zu genießen.

Das Alphorn hat keine Klappen. Ist es leicht zu spielen? "Das täuscht gewaltig", versichert Anton Schuler. Bei diesem Instrument müsse man sich jeden Ton zuvor im Kopf vorstellen. "Wenn I do an Weihnachta neiblos, kommt an Ostra dr Ton raus", verweist er auf einen Alphornbläser-Spruch.

Trotzdem, ihn hat dieses Instrument fasziniert, seit er vor 19 Jahren über einen Arbeitskollegen damit in Kontakt kam. Als Trompeter ist er schon fast 60 Jahre aktiv, davon etwa 45 Jahre im Junginger Musikverein. Mit Karl-Heinz Dietrich bildete er den Kern der Alphornbläsergruppe, die sich in Jungingen zusammenfand.

Geübt wird alle zwei Wochen. Im Winter im Bürgersaal, im Sommer im Freien. "Das entspricht einfach dem Wesen des Alphorns", erklärt Anton Schuler. Wenn der Ton so über das Tal hinwehe, sei das bis Schlatt oder Killer zu hören. Das sei schön und beruhigend. Beschwert habe sich darüber noch nie jemand.

Schuler freut sich auch deshalb auf den Samstag, weil sich da Musiker träfen, "die einfach gleich ticken". Jeder kenne jeden, "das ist sehr familiär", erklärt er.

Und es gibt neben der Tagesordnung viel zu bereden, denn das Leben von Alphornbläsern ist aufregend. Schuler hat schon auf dem Petersplatz für Papst Benedikt gespielt und in Berlin für Bundespräsident Horst Köhler. Für den Auftritt am Samstag in Hechingen hofft er auf viele Zuhörer.