Foto: Foto: Schwarzwälder-Bote

Hochwasserschutz: Stauwerk des Wasserrückhaltebecken fertiggestellt / Nächster Bauabschnitt: Queerdamm

1800 Kubikmeter Beton und 260 Tonnen Stahl: Das Hochwasserrückhaltebecken Reichenbach ist das größte Projekt des Zweckverbands Hochwasserschutz Starzeltal. Nun wurde die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts gefeiert.

Hechingen-Stetten. Allzu lange wird man das neu fertig gestellte Durchlassbauwerk jedoch nicht zu Gesicht bekommen. Nach Abschluss der kompletten Hochwasserschutzmaßnahmen wird das imposante Bauwerk komplett begrünt sein.

Als "größte Maßnahme" des Zweckverbandes stellte der stellvertretende Verbandsvorsitzende Johann Widmann das Rückhaltebecken Reichenbach zwischen Stetten und Boll vor, das über 235 000 Kubikmeter Stauvolumen verfügen wird. Wichtigster Teil des Beckens ist aber das Durchlassbauwerk, dessen Richtfest am Freitag, 9. Juni, gefeiert wurde.

Für den nun fertiggestellten Rohbau wurden bisher über 1800 Kubikmeter Beton und mehr als 260 Tonnen Stahl verbaut. Das 50 Meter lange und über 13 Meter hohe Konstrukt, mit dessen Bau im April 2016 begonnen wurde, hat bis dato 1,5 Millionen Euro gekostet.

Großprojekt kostet insgesamt 4,9 Millionen Euro

Doch das ist lange noch nicht alles. Bis Ende 2018 soll das gemeinsam von Zweckverband und Land Baden-Württemberg finanzierte, insgesamt 4,9 Millionen teure Großprojekt, fertiggestellt werden.

"Dafür werden wir im nächsten Bauabschnitt den Querdamm errichten", erklärte der zuständige Ingenieur Markus Heberle aus Rottenburg. Für den 270 Meter langen Damm müssen dann noch einmal 50 000 Kubikmeter Erde bewegt werden.

Dieser Querdamm schließt zukünftig das Rückhaltebecken ab, in dem im Hochwasserfall das Wasser gestaut werden soll. Das frisch errichtete Durchlassbauwerk selbst verfügt über zwei Öffnungen. Auf der einen Seite den sogenannten Ökodurchlass: "Durch diesen fließt im Normalfall der Reichenbach. Dort können alle Lebewesen hindurch", berichtete Heberle. Bei zu starkem Wasserdurchfluss werde diese Öffnung geschlossen und der Bach durch die andere Öffnung geleitet, die den Wasserfluss und die Staumenge im Becken regulieren könne, beschreibt der Ingenieur die komplexe Anlage. Dadurch werde sichergestellt, dass nur soviel Wasser den Bach hinunterfließe, wie dieser auch fassen könne.

Im dritten Schritt werden als Abschluss der Hochwasserschutzmaßnahmen die Ufer an Reichenbach und Starzel in Hechingen und Rangendingen erhöht. So könne man auch ein Jahrhunderthochwasser wie vor bald zehn Jahren ohne größere Schäden überstehen, erklärte Markus Heberle die Gesamtmaßnahmen.

Baumaßnahmen schützen Hechingen und Rangendingen

Ende 2018 soll dann das gesamte Bauprojekt abgeschlossen sein. "Und das Stauwerk selbst ist dann komplett unter der Erde", beschreibt der Konstrukteur Michael Allerheiligen den endgültigen Zustand der Anlage.