Ein vorausgefüllter Spenden-Überweisungsträger von Caritas International liegt auf einem Tisch. Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

Die Polizei und die Staatsanwaltschaft ermitteln gegen drei Verdächtige und durchsuchen fünf Standorte im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald.

Schwerwiegender Verdacht beim Caritasverband Breisgau-Hochschwarzwald: Am Dienstag hat die Polizei in und um Freiburg Hausdurchsuchungen an fünf Standorten, darunter der Zentrale in Freiburg, durchgeführt.

Polizei geht von drei Beschuldigten aus, die im Verdacht stehen

Polizeisprecher Stefan Krauss bestätigte, dass bei den Durchsuchungen Beweismittel gesichert worden seien. Laut Staatsanwalt Ralf Langenbach werde in der Sache bereits seit März 2021 ermittelt. Derzeit gehe man von drei Beschuldigten aus, die im Verdacht stehen, im Bereich von Pflegeleistungen Abrechnungsbetrug begangen zu haben. Es sei zu früh, um über eine Summe zu reden, so Langenbach weiter. Auch zu den möglichen Geschädigten könne man derzeit nichts sagen.

Verband: „Vorwürfe vollumfänglich widerlegt“

Der Caritasverband im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald betreibt unter anderem Pflegeeinrichtungen in Kirchzarten, Ehrenkirchen, Neuenburg und anderen Gemeinden im Freiburger Umland. Im vergangenen Jahr machte der Verband Schlagzeilen, als er sein 9,5 Millionen Euro teures neues Pflegeheim in Glottertal nach wenigen Monaten wegen Personalmangels wieder schließen musste.

Außerdem betreibt der Verband mehrere Menübringdienste im Kreisgebiet und ist im Bereich der Beratung für Familien und Migranten tätig. Der Verband ließ am Mittwochnachmittag mitteilen, dass an den Vorwürfen, erbrachte Leistungen seien zu Unrecht über den ambulanten Pflegedienst des Verbands abgerechnet worden, nichts dran sei, und dass man sie „vollumfänglich widerlegt“ habe, so die Anwälte der Caritas: Die ganze Aktion sei unverhältnismäßig, der Verband habe von Anfang mit den Behörden kooperiert und werde dies auch weiterhin tun. Man habe zudem die Abrechnungspraxis unter Einschaltung des Sozialministeriums in Stuttgart geprüft. Mit der Durchsuchungsaktion würden „unbegründete Verdachtsmomente konstruiert“. Es seien auch keine Beweismittel sondern lediglich reguläre Geschäftsunterlagen bei der Durchsuchung gefunden worden, hieß es.