Einblicke in die Landwirtschaft im Schwarzwald früher und heute: Auf dem Bascheshof wurden alte Dreschmaschinen vorgeführt. Das sechs Tage alte Lämmchen wurde liebkost. Informationen über Getreide stießen ebenso auf Interesse wie die Mostpresse. Fotos: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Tausende Besucher am Sonntag in Hardt / Ansturm übertrifft alle Erwartungen / Kinder streicheln Tiere und wühlen im Korn

Von Lothar Herzog

Hardt. Landwirtschaft scheint doch noch alle Generationen zu interessieren. Mehrere tausend Besucher strömten am Sonntag zum Bascheshof-Fest in die Weilerstraße in Hardt und verbreiteten Volksfestatmosphäre.

Hofbesitzer Josef Klausmann, die als Nachfolge feststehende Familie Wehrle und der Bauernverein Hardt hatten ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt. Das Fest sollte nicht nur Einblick in die Arbeit eines Landwirts geben und Traditionen bewahren, sondern auch ein Beitrag zur 175-Jahr-Feier der Gemeinde in diesem Jahr leisten.

Trotz kühler Temperaturen, aber von Regen verschont, übertraf der Ansturm alle Erwartungen. Es gab jede Menge zu sehen, zu probieren und zu schmecken. Bei der Maschinenausstellung versuchte ein High-Tech-Mähdrescher mit einer Schnittbreite von 6,60 Metern den nostalgischen Mähbinder aus den 50-er Jahren mit 1,20 Meter Arbeitsbreite auszustechen.

Bei einem Rundgang durch den neuen Stall konnten sich die Besucher vom automatischen Melkstand und von der artgerechten Aufzucht und Haltung der Tiere überzeugen. Auf einem Holztisch waren gängige Getreidesorten wie Hafer, Gerste, Weizen und Erbsen zum Vergleich dargestellt.

Familien mit Kindern kamen am Streichelzoo mit Ziegen, Küken, Kälber und Schafen nicht vorbei. In den Fokus der jüngsten Gäste geriet dabei ein erst sechs Tage altes braunes Lamm. Geöffnet hatte Klausmann auch den historischen Kornspeicher beim Bauernhaus, bei dem es Kinder mächtigen Spaß bereitete, mit den Händen im Korn zu wühlen.

Unterhaltung gab es für sie auch beim Ponyreiten, einer Kutschfahrt oder auf der Strohkrabbelburg. Hauptattraktion waren die stündlichen Vorführungen, wie in der Nachkriegszeit Getreide gedroschen und geputzt wurde. Die hierfür erforderlichen Garben lagen passend auf einem Leiterwagen bereit. Wie vielfältig landwirtschaftliche Produkte sind, zeigte der aufgebaute Erntedank.

Hochkonjunktur herrschte bei der Mostobstpresse, da der frisch gekelterte Apfelsaft bei den Gästen reißenden Absatz fand. Wer allerdings zur Mittagszeit Hunger bekam, was angesichts der kulinarisch verbreitenden Düfte von einheimischen Produkten kein Wunder war, musste sich in Geduld üben. Die Essensausgabe war überlastet und es bildeten sich lange Schlangen.

Für musikalische Unterhaltung sorgten die Alphornfreunde "Dreiklang" aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis und das Schwyzerörgeli Trio "Gemütlich" heizte die Stimmung im Festzelt an. Auch die Trachtentanzgruppe Lauterbach-Hornberg zog mit ihren Auftritten die Blicke auf sich. Wer es zwischendurch gerne ein bisschen ruhiger haben wollte, für den bot die geöffnete Hofkapelle aus dem Jahre 1858 Raum für eine Einkehr im Stillen.