Adonia-Truppe führt in Hardt das Musical um die biblische Figur Nehemia auf

Von Antonie Anton

Hardt. "Zusammen sind wir stark. Mit Gott sind wir nicht allein" – Dies war die Kernaussage des Adonia-Teens-Musicals 2015 mit dem Titel "Nehemia", das mit rund 70 Mitwirkenden anlässlich des Jubiläums 125 Jahre Gemeinde Hardt in der Arthur-Bantle-Halle aufgeführt wurde.

Organisationsleiterin Elisabeth Flaig konnte wieder eine volle Halle mit Besuchern aus nah und fern begrüßen. Vier Tage Proben im Camp, vier Tage Konzerttournee mit Theater, Tanz, Chor, Live-Band und Technik-Team – dieses Konzept des gemeinnützigen Vereins Adonia um Markus Heusser in Karlsruhe hatte auch am Donnerstagabend in Hardt wieder ins Schwarze getroffen. Vor Ort kümmerte sich die Kirchengemeinde n um Termingestaltung, Unterbringung und Verpflegung der Akteure.

Mit 48 Musicalcamps für Teens und Kids und 150 lokalen Veranstaltungspartnern ist die Bewegung weiter im Wachsen. In diesen Osterferien konnte dank vieler ehrenamtlicher Helfer, die sich als Chorleiter, Bandleader, Choreografen, Regisseure, Bühnentechniker und Freizeitbetreuer engagieren, das Etappenziel mit elf Adonia-Camps sicher erreicht werden. Unter den Zuschauern saßen auch schon "Ehemalige", die bereits selbst bei einem Adonia-Musical mitgemacht hatten.

Das biblische Musical widmete sich einer Gestalt aus dem Alten Testament, die vielen unbekannt ist und die dennoch einen großen Stellenwert einnimmt, weil sie den völligen Untergang der Stadt Jerusalem aufhalten konnte. Nach der Zerstörung Jerusalems erfolgte die Babylonische Gefangenschaft des jüdischen Volkes. Erst unter der neuen Herrschaft des Perserkönigs Artaxerxes war die Rückkehr der verbannten Juden möglich.

Doch die Rückkehrer schaffen den Wiederaufbau der Tempelstadt nicht mehr. Unrecht und Gesetzlosigkeit breiten sich aus. Nehemia aus dem Volk der Israeliten ist als hoch angesehener Mundschenk am Hof des Perserkönigs geblieben. Als er von der Not seiner Landsleute erfährt, verlässt er sein hohes Amt und stellt sich der riesigen Herausforderung, nach Jerusalem zu reisen und die Stadtmauer wieder aufzubauen. Zwar muss er erfahren, dass kriminelle Landsleute sein Projekt vereiteln wollen, doch kann er schließlich die Mehrheit der Stadtbewohner vom Gelingen des Projekts mit Gottes Hilfe überzeugen und die Stadt vor dem Untergang retten.

Die eingängigen Lieder, oft im Wechsel zwischen Solisten und Chor vorgetragen, gingen mit ihren Texten und ihren zündenden Melodien unter die Haut. Die Chorleiterin, obwohl noch sehr jung, schaffte es, alle Sänger für die gemeinsame Sache zu begeistern. Hin- und mitreißend war auch die Band mit ihren jungen Akteuren an Saxophon, Flöte, Keyboard, E-Gitarre, Bass und Schlagzeug. Interessant war auch der bewusste Anachronismus, der oft für Heiterkeit sorgte, etwa, wenn ein Postbote auf dem Tretroller unter Motorengeräusch ein Paket mit Absender "Gott" an Nehemia abgab. Zur Unterstützung der Textaussagen der Lieder diente eine Projektionswand, die auch zur Schultafel oder zur Mauer von Jerusalem umfunktioniert werden konnte. Symbolisch setzte Nehemia in diese Mauer den letzten Stein ein.

Die biblische Geschichte war eingefasst in eine Rahmenhandlung von einer Schulklasse. Die Darsteller überzeugten in ihren Rollen. So wollte zum Abschluss der Aufführung der Applaus der Zuschauer kaum enden.