Freiwilliges soziales Jahr: Regina Klausmann berichtet von ihrer Zeit in Tansania

Hardt. Mit "Karibuni sana" begrüßte Regina Klausmann die zahlreichen Besucher ihres Vortrags über ihr Freiwilliges Soziales Jahr in Tansania. Dass ihr Herz für Afrika und insbesondere für Tansania schlägt, bewies sie durch zahlreiche Videos und Fotos, die sie an diesem Abend präsentierte. In dem ostafrikanische Land leben auf einer Fläche, die zweieinhalb mal so groß ist wie die Bundesrepublik 50 Millionen Einwohner mit 120 verschiedenen Sprachen.

Die Hauptsprachen sind Kisuaheli und Englisch. Entsandt von der Pfarrei St. Franziskus, die seit 30 Jahren eine Partnerschaft mit der Diözese Same in Tansania unterhält und seit Jahren Freiwillige in diese Diözese schickt, leistete Regina Klausmann ihr FSJ bei den "Little Sisters of St. Francis", die dort eine Schule und das Behindertenzentrum "Mama Kevina Hope Centre" führen. Dort kümmert man sich um körper- und geistig behinderte Kinder. Der Tätigkeitsbereich der FSJlerin war, wie die Videos zeigten, mehr als vielfältig und umfasste die Mitarbeit in der Küche, im Haushalt in der Schmuckwerkstatt, in der Bibliothek, bei der Feldarbeit und in der Schule. Auf ihren Wegen wurde sie meist von Kindern begleitet, die wie kleine Komödianten das Spiel vor der Kamera auskosteten. Da die Versorgung mit Lebensmitteln aus Garten und Feld und aus den Ställen mit Ziegen, Schweinen und Hühnern erfolgte, wartete auch in diesen Bereichen viel Arbeit.

Die Besucher des Vortrags lernten typische Gerichte wie Pilau oder Chapatis kennen, sahen via Kamera bei der Feldarbeit zu, bewunderten den von Kindern unter Anleitung gefertigten farbenprächtigen Schmuck und nahmen Einblick in den Schlafbereich der Kinder mit je einem eigenen Bett mit eigenem Kissen und Moskitonetz. Kleine Geckos als Insektenvertilger waren gern gesehen. Bei der Arbeit gibt es immer wieder unerfreuliche Begegnung mit Riesenspinnen, Schlangen und Skorpionen, die sich im Feuerholz verstecken. Große Wildtiere sind normalerweise nur noch in Nationalparks zu sehen, doch verirrte sich einmal eine Elefantenherde aus Kenia und trieb die Kinder des Orts auf die Bäume.

Die Besucher lernten die drei "Little Sisters of St. Francis" kennen, die als Lehrerin, Verwaltungskraft und Krankenschwester tätig sind und in deren Konventshaus die Freiwillige wohnen konnte. Eine Aufnahme aus dem Gottesdienst zeigte, mit wie viel Temperament und Hingabe die Feiern stattfinden, in denen Gesang und Tanz, Trommeln und Klatschen eine Selbstverständlichkeit sind. Ein erheiterndes Beispiel war der mit Kochlöffeln tanzende Koch des Heimes. Selbst Ordensschwestern und Kinder beherrschen den Hüftschwung.

Um zu zeigen, wie ein typischer Arbeitstag aussah, begleiteten die Besucher die Freiwillige via Video. Da es keine Jahreszeiten gibt, ist der Sonnenauf- und untergang das ganze Jahr zur gleichen Zeit. Während der Koch schon um 3 Uhr aufzustehen hatte, war die normale Weckzeit um 7 Uhr bei Sonnenaufgang. Zum Alltag gehörte ein Besuch des Marktes mit seinem reichen Angebot an Kleidung, Obst, Gemüse und Fleisch. Einmal pro Woche stand Wasserholen am Brunnen auf dem Programm. Glücklich, wer über eine Karre verfügte, denn andernfalls musste fünfmal mit dem Kanister auf dem Kopf zur Wasserstelle gegangen werden. Wahrend des FSJ freundeten sich die Freiwilligen mit vielen anderen internationalen Helfern an, so dass eine schöne Gemeinschaft entstand. Das FSJ bot auch Gelegenheit, das Land mit seinen 16 herrlichen Nationalparks und dem majestätischen Kilimandscharo in Begleitung von Einheimischen kennenzulernen.