Es kommt nicht nur auf die Größe an: Bürgermeister Herbert Halder. Foto: Schwarzwälder-Bote

Hardt eröffnet mit Neujahrsempfang das 175. Jubiläum der Gemeinde / Kampf für die Freiheit

Von Christoph Ziechaus

Hardt. "Hardt, aber herzlich" feierte die Gemeinde Hardt mit vielen Gästen bei einem Neujahrsempfang in der Arthur-Bantle-Halle den Einstieg in ihr 175. Jubiläumsjahr.

Bürgermeister Herbert Halder freute sich, dass er viele Bürger neben Vertretern von Vereinen begrüßen konnte. Auch Landrat Wolf-Rüdiger Michel, Schrambergs Oberbürgermeister Thomas Herzog, Bürgermeister Franz Moser und sein Vorgänger Walter E. Ziegler aus Eschbronn hätten den Weg "aufs stürmische Hardt" auf sich genommen. Zur Beruhigung trug das Mandolinenorchester Hardt bei mit seinen ruhigen Stücken zur Eröffnung der Feier.

Wie "verletzlich unsere Welt" sei, habe eine Delegation aus Hardt beim Neujahrsempfang in der Partnergemeinde Vandoncourt erlebt, berichtete Herbert Halder. Dort habe man nach den Anschlägen in Paris bekräftigt, dass sich die wehrhafte Demokratie in ihren Freiheiten nicht beschränken lasse.

Das wollten wohl auch die "Höflemer Bauern" nicht, als sie 1839 die Trennung von der Gemeinde Mariazell beschlossen. Die Bauern der 15 Höfe zwischen Hugswald, Nägelesee, Oberhardt, Tischneck, Friedrichsberg und Hutneck forderten eine eigene Gemeinde. Die Forderung der Bauern "uff dem Hardt" wurde ein Jahr später, am 22. September 1840, von der Kreisregierung in Reutlingen bestätigt. Das Oberamt erwartete, dass die damals 495 Einwohner "wohl bald die erforderliche Normzahl von 500 erreichen werden"; Hardt habe auch "die erforderliche Anzahl intelligenter Bürger", um die notwendigen Gremien einer eigenen Gemeinde besetzen zu können, zitierte Herbert Halder aus dem Hardter Heimatbuch.

Im gleichen Jahr wählte die Bürgerschaft den Wangerbauern Ignaz Ganter zum ersten Ortsvorsteher und den sechsköpfigen Gemeinderat. Auch heute sei die Bildung von größeren Einheiten kein Allheilmittel, lehnte Herbert Halder bei seinem Überblick über die Geschichte von Hardt beliebige Zusammenlegungen ab. Die Gemeinde werde sich weiterentwickeln "im Einklang von Natur und Mensch". Für diesen Wunsch legte sich dann der Handharmonikaclub in die Tasten mit seinem "Vivre Monsieur le Maire", auf deutsch: Ein Hoch auf den Bürgermeister. Der Rottweiler Volkskundler Werner Mezger hielt den Festvortrag über Heimat (wir werden noch berichten). Nach einem gemeinsamen Lied machten die Gäste aus dem Neujahrs- einen Stehempfang in der Arthur-Bantle-Halle.