Die Stimmung auf der "Celtic Folk Night" in Hardt ist großartig. Fünf Bands bieten rockige, schottische und irische Musik. Fotos: Schmidtke Foto: Schwarzwälder-Bote

Fünf Bands bei der "Celtic Folk Night" der "Caverhill Guardians" / Songs zum Nachdenken und Abtanzen

Hardt (ks). Schwierig war es am Samstagabend, in Hardt einen Parkplatz zu ergattern. Die "Caverhill Guardians" hatten zur achten "Celtic Folk Night" eingeladen, bei der rockige, schottische und irische Musik von fünf Bands geboten wurden. Eifrig hatten die Dudelsackspieler im Vorfeld gebastelt und so war die "Arthur-Bantle-Halle" wieder mit zahlreichen Schafen, Schottlandflaggen und Blumen dekoriert worden.

Aus der Küche dufteten die Lachsgerichte und Irish Stew, aus dem Zapfhähnen flossen kühles Guinness und Kilkenny und durch etliche Whiskysorten konnten sich die Gäste durchkosten.

Ein Ständchen auf dem Dudelsack und den Trommeln war Ehrensache für die "Caverhill Guardians", die in diesem Jahr auf der Bühne Aufstellung bezogen. Neben Märschen und Straphspeys gab es dieses Jahr auch das Stück "Bells of Dunblane" zu hören, wobei Pipe Major Markus Faßbinder dessen Hintergründe erläuterte.

Die Melodie, des von Robert Mathieson in verschiedenen Taktarten geschriebenen Stückes, war den Opfern des Massakers von Dunblane gewidmet worden. 1996 war ein arbeitsloser ehemaliger Ladenbesitzer in eine Turnhalle eingedrungen, schoss wild um sich und tötete dabei 16 Erstklässler und einen Erwachsenen.

Nach dem Auftritt der Gastgeber eroberte die Band "Jamie Clarke’s Perfect" mit irischen und keltischen Songs bis hin zu schmissig-rockigen Hits die Bühne. Das Publikum kam schnell in Fahrt, tanzte in den vorderen Reihen genüsslich ab und ließ sich von dem Trio aus der Augsburger Ecke mental davontragen.

Die Formation "Hircus" gab es als Überraschung. Mit Gitarre und Smallpipe zählten die beiden Musiker zu den ruhigeren Acts des Abends, die man am besten im vorderen Bereich der gut gefüllten Halle erlebte. "Wir sind extra wegen "North Sea Gas" gekommen", gestand eine Gruppe von Fans. Bereits zum zweiten Mal gastierte die Band aus Edinburgh in Hardt, wobei sie wieder mit typisch schottischen Songs auftrumpfte. Ihre Traditionals und Ohrwürmer kündigte das professionell arbeitende und perfekt aufeinander abgestimmte Trio mit witzigen Ansagen an. Immer wieder amüsierten sich die Spaßvögel, foppten sich gegenseitig und die volumenreichen Songs in hoher Qualität taten ihr Übriges. Da war der Draht zu den Zuschauern sofort vorhanden. Man könnte Dave Gilfillan an der Gitarre, Grant Simpson an der Geige und Ronny MacDonald an Bodhran oder mit dem Banjo ewig zuhören. Gesanglich glänzen die drei zudem mit polyphonem Gesang bis zu beeindruckenden A capella-Einlagen. Bei einer Verlosung der "Caverhill Guardians" gab es Musik-CDs zu gewinnen und Whisky. Die Geschenke überreichte Pipe Major Markus Faßbinder. Schließlich ließ es nochmals die Band "Jamie Clarke’s Perfect" richtig krachen.

Die Band um den Ex-Gitarristen der Pogues brachten unter anderem das thronartig aufgebaute Schlagzeug in Schwung. Mit Banjo, Mandoline, Gitarre und Akkordeon, gespielt von Gwendo Jansen, gab es fetzige Folkmusik bis zum Abwinken.